Der Rücktritt von Rainer Mellis, Vorstandssprecher der Volksbank Düsseldorf Neuss, steht im Zusammenhang mit einem Millionenbetrug bei der französischen Modekette Kiabi. Wie der Aufsichtsrat der Bank mitteilte, soll der Rücktritt eine umfassende und transparente Aufklärung des Falls gewährleisten. Der Aufsichtsrat betont, die Volksbank sei in dem internationalen Betrugsfall „instrumentalisiert“ worden. Wie die Zeit berichtet, soll eine frühere Managerin von Kiabi 100 Millionen Euro veruntreut haben.
Die veruntreuten Gelder sollen über ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss gelaufen sein. Ende September wurde der Betrug bei Kiabi öffentlich. Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der massiven Veruntreuung. Eine ehemalige Finanzverantwortliche der Firma wurde festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. Laut Medienberichten, unter anderem der „Rheinischen Post“, soll die Beschuldigte die Gelder auf ein Konto bei der Volksbank Düsseldorf Neuss transferiert haben. Von dort aus sollen die Gelder auf ein Konto in der Türkei und anschließend an weitere Empfänger überwiesen worden sein.
Mitte Oktober bestätigte die Volksbank, mit einer Forderung über 100 Millionen Euro konfrontiert zu sein. Unter Berufung auf das Bankgeheimnis machte die Bank keine Angaben zur Herkunft der Forderung. Sie betonte jedoch, die Berechtigung der Forderung sei höchst umstritten und der Fortbestand des Instituts sei gesichert. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, will der Aufsichtsrat mit dem Rücktritt von Mellis sicherstellen, dass die Aufklärung des Falls „vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen erfolgen kann“.
Die Ermittlungen der Behörden dauern an. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Quellen: