In Hannover läuft die fünfte Runde der Tarifverhandlungen zwischen Volkswagen und der IG Metall. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/16/vw-und-ig-metall-starten-einigungsversuch-vor-weihnachten) berichtet, bemühen sich beide Seiten in einem zweitägigen Verhandlungsmarathon um einen Abschluss noch vor den Weihnachtsfeiertagen. Ein Ergebnis wird frühestens am Dienstag erwartet.
Die Atmosphäre ist angespannt, da die jeweiligen Positionen noch weit auseinanderliegen. Dpa zufolge sprachen beide Verhandlungsparteien von schwierigen und langwierigen Gesprächen. Etwa 70 Teilnehmer – 20 von Volkswagen und 50 von der IG Metall – sind in einem Hotel in Hannover untergebracht. Die Verhandlungen finden sowohl im Plenum als auch in kleineren Arbeitsgruppen statt.
Trotz der bestehenden Differenzen betonten beide Seiten ihren Willen zu einer Einigung. VW-Verhandlungsführer Arne Meiswinkel unterstrich die Notwendigkeit einer schnellen Lösung. Auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo hofft auf einen Abschluss vor Weihnachten, um die Unsicherheit und Sorgen der Belegschaft zu beseitigen. Der Kurier (https://www.kurier.de/inhalt.autoindustrie-vw-und-ig-metall-starten-einigungsversuch-vor-weihnachten.d13a8f2f-e1f4-4d5d-b2ce-86b08becb2d8.html) zitiert Cavallo: "Wir wollen nicht mit dieser Unsicherheit, mit der Angst vor betriebsbedingten Kündigungen oder Standortschließungen in den Weihnachtsurlaub gehen."
Obwohl nach der vierten Verhandlungsrunde von konstruktiven Gesprächen berichtet wurde, gibt es laut Tagesspiegel (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/autokrise-vw-und-ig-metall-ringen-um-tarifeinigung-12880642.html) noch keine nennenswerte Annäherung. IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprach von weiterhin großen inhaltlichen Differenzen.
Im Zentrum des Konflikts stehen die Sparpläne von Volkswagen. Der Konzern begründet seine Forderung nach einer Lohnkürzung von zehn Prozent mit seiner schwierigen wirtschaftlichen Lage. Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sind nicht ausgeschlossen. Die IG Metall hingegen besteht auf dem Erhalt aller Standorte und einer Beschäftigungsgarantie für die etwa 130.000 Mitarbeiter. Dauerhafte Lohneinbußen lehnt die Gewerkschaft als unannehmbar ab und bezeichnet diese als „rote Linien“. Wie die Esslinger Zeitung (https://www.esslinger-zeitung.de/inhalt.tarifstreit-ig-metall-vw-mitarbeiter-protestieren-vor-fuenfter-tarifrunde.aa9df48e-f595-4988-a34d-5bb6d4dc815d.html) berichtet, protestierten rund 100 Mitarbeiter vor dem Verhandlungsort in Hannover gegen die Sparpläne.
Einen von der IG Metall vorgeschlagenen Zukunftsfonds, der Volkswagen Kosteneinsparungen von 1,5 Milliarden Euro ermöglichen sollte, lehnte der Konzern als unzureichend ab. Im Gegenzug für den Fonds hätte VW auf Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten sollen.
Im Gegensatz zu den vorherigen Verhandlungsrunden kam es dieses Mal zu keinen Warnstreiks bei Volkswagen. Die IG Metall droht jedoch mit einer Eskalation des Arbeitskampfes und einer Ausweitung der Streiks im Jahr 2025, falls keine Einigung erzielt wird.
Die Dauer der Verhandlungen ist offen. Scheitert der Verhandlungsmarathon, droht eine weitere Verschärfung des Tarifkonflikts.