Am 25. Dezember 2024, dem ersten Weihnachtstag, führte Russland massive Angriffe auf die Ukraine durch. Wie die Zeit unter Berufung auf Reuters berichtet, suchten Einwohner Kyjiws in U-Bahn-Stationen Schutz vor Raketen und Drohnenangriffen. In mehreren Regionen kam es zu Stromausfällen und Schäden an der Energieinfrastruktur. Die ukrainische Luftwaffe gab bekannt, mehr als 50 Raketen und zahlreiche Drohnen abgeschossen zu haben. Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Angriffe aufs Schärfste und betonte die bewusste Wahl des Weihnachtstages durch Russland für diese Attacken. Der Spiegel zitiert Selenskyj, der die Angriffe als unmenschlich bezeichnete und von über 70 abgefeuerten Raketen, darunter auch ballistische Raketen, sowie mehr als hundert Angriffsdrohnen sprach.
Die Angriffe zielten unter anderem auf die Energieversorgung des Landes ab. In der Region Dnipropetrowsk im Osten der Ukraine, wo die Temperaturen im Winter um den Gefrierpunkt liegen, erklärte Gouverneur Serhiy Lysak, dass Russland bei den erneuten Angriffen insbesondere das Stromnetz attackiert habe (Spiegel). Auch die nordöstliche Stadt Charkiw wurde angegriffen. Bürgermeister Ihor Terechow berichtete von mindestens drei Verletzten (Spiegel). Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, sprach von Schäden an ziviler Infrastruktur, die nicht zu Wohnzwecken genutzt wird (Spiegel).
Bereits am Heiligabend griff Russland die Stadt Krywyj Rih im Südosten der Ukraine an. Dabei wurde mindestens ein Mensch getötet und über ein Dutzend verletzt. Die Frankfurter Rundschau berichtet von der Rettung einer Frau aus den Trümmern eines von russischen Raketen getroffenen Hauses am Heiligabend. Andrij Jermak, Chef der Präsidialverwaltung, verurteilte die Angriffe und bezeichnete die Russen als Mörder (Frankfurter Rundschau).
Wie das ZDF meldet, wurde im gesamten Land Luftalarm ausgelöst. Russische Kampfflugzeuge vom Typ Tu-95 MS feuerten vom Schwarzen Meer aus zahlreiche Marschflugkörper auf die Ukraine ab. Aufgrund des massiven Raketenbeschusses wurden Maßnahmen zur Stromdrosselung ergriffen. Energieminister Herman Haluschtschenko bestätigte den erneuten Angriff auf die Energieinfrastruktur.
Viele Ukrainer feiern Weihnachten nach westlichem Vorbild. Dieser Brauch etablierte sich im Zuge des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg (Frankfurter Rundschau). In seiner Weihnachtsansprache betonte Präsident Selenskyj die Einheit der Ukrainer und den Wunsch nach Frieden (ZDF).