18.12.2024
Wende im Ulmer Lehrer-Angriffsprozess Angeklagter vor Urteilsspruch aus U-Haft entlassen

Erwartetes Urteil im Ulmer Angriffsprozess gegen ehemaligen Schüler

Am Mittwoch wird das Urteil im Prozess um den Angriff auf einen Lehrer an der Sägefeldschule in Ulm-Wiblingen erwartet. Ein 23-jähriger ehemaliger Schüler des Opfers steht vor Gericht, dem versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen werden (dpa). Die Zeit berichtete am 18. Dezember 2024 ebenfalls darüber.

Zwei Tage vor der Urteilsverkündung wurde der Angeklagte überraschend aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Landgericht Ulm hob den Haftbefehl auf, da laut einer Gerichtssprecherin kein dringender Tatverdacht mehr vorliege. Wie verschiedene Medien, darunter der SWR und Radio Eins, berichten, haben Zigarettenstummel mit der DNA des Angeklagten, die in der Nähe des Tatorts gefunden wurden, als Beweismittel an Gewicht verloren. Ein Sachverständiger stellte fest, dass die Stummel möglicherweise schon länger dort lagen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 23-Jährigen vor, den damals 34-jährigen Lehrer im Februar mit einem baseballschlägerähnlichen Gegenstand angegriffen und lebensgefährlich verletzt zu haben. Das mutmaßliche Motiv ist Rache für angebliche sexuelle Übergriffe des Lehrers an anderen Schülern. Gegen den Lehrer wird separat ermittelt. News4teachers zufolge wurden auf dessen Handy Fotos und Videos sexueller Handlungen mit mindestens 23 ehemaligen Schülern gefunden, von denen einige erst 13 Jahre alt waren.

Die Staatsanwaltschaft fordert eine achtjährige Haftstrafe, der Anwalt des Opfers schloss sich dem an. Die Verteidigung plädiert auf Freispruch. Bis zur Urteilsverkündung gilt die Unschuldsvermutung.

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