Der Automobilzulieferer WKW-Gruppe mit Sitz in Wuppertal und Velbert strebt eine Sanierung an, nachdem für sechs Tochtergesellschaften Insolvenz angemeldet wurde. Wie die Zeit berichtet, zeigt sich Insolvenzverwalter Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck & Partner optimistisch, einen Investor zu finden. Er verwies auf bereits laufende Gespräche der Geschäftsführung und positive erste Reaktionen potenzieller Investoren. Von den Insolvenzanträgen sind etwa 1.800 der insgesamt 3.300 Mitarbeiter betroffen. Die WKW-Gruppe fertigt Zier- und Funktionsteile sowie Dachträger aus Aluminium, Stahl und Kunststoff und beliefert namhafte deutsche Automobilhersteller.
Die Insolvenzanträge wurden Ende September eingereicht und am 1. Dezember vom Amtsgericht Wuppertal eröffnet. Als Ursache für die Insolvenz nannte das Unternehmen die schwache Konjunktur in der Automobilbranche. Trotz der schwierigen Situation wird die Produktion und die Belieferung der Kunden laut Exner fortgesetzt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, erfahren die Sanierungsbemühungen Unterstützung von Mitarbeitern, Kunden, Gläubigern und Lieferanten.
Auch die IG Metall unterstützt die Investorensuche und betont die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen aller Beteiligten. Hakan Civelek, Geschäftsführer der IG Metall Velbert, erklärte laut stern.de, die Beschäftigten seien bereit, zusammen mit einem Investor und mit Unterstützung der Kunden die WKW-Gruppe wieder wettbewerbsfähig zu gestalten. Der Jahresumsatz der Gruppe lag zuletzt bei 560 Millionen Euro. Die WKW-Gruppe ist neben den deutschen Standorten auch in fünf weiteren Ländern tätig, die jedoch, wie Juve berichtet, nicht von der Insolvenz betroffen sind.
Die Krise der WKW-Gruppe steht beispielhaft für die allgemeine Lage der Automobilzuliefererbranche, die, wie Südwest24 berichtet, unter anderem mit hohen Materialpreisen, steigenden Zinsen und dem Wettbewerbsdruck aus Asien zu kämpfen hat. Auch die Wuppertaler Rundschau berichtet über die Insolvenz und zitiert den vorläufigen Insolvenzverwalter Exner, der die Fortführung des Geschäftsbetriebs und den Erhalt der Arbeitsplätze in den Vordergrund stellt. Ein Insolvenzverfahren biete die Chance für einen Investor, das Unternehmen schuldenfrei zu übernehmen und dem Prozess so „neuen Schwung“ zu verleihen. Die Kanzlei Dr. Beck & Partner veröffentlichte auf ihrer Webseite eine Pressemitteilung zur Insolvenz und den bestellten Insolvenzverwalter. KI – Kunststoff Information berichtet ebenfalls über die Insolvenz und die betroffenen Gesellschaften der WKW-Gruppe. Automobil Industrie erwähnt in einem Artikel die Insolvenz und die damit verbundene Gefährdung von rund 2000 Arbeitsplätzen.
Quellen: