Am 24. Dezember ist im Senioren- und Pflegeheim Vincentinum im Münchner Stadtteil Lehel ein Feuer ausgebrochen. Das Feuer zerstörte das Dachgeschoss und den historischen Glockenturm des denkmalgeschützten Gebäudes, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet. Fünfzehn Personen erlitten leichte Verletzungen und wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Feuerwehr war zunächst von zehn Verletzten ausgegangen. Der Brand entstand gegen 14:30 Uhr in einem Bewohnerzimmer im dritten Stock. Dichter Rauch quoll bereits aus dem Zimmer, als die Feuerwehr eintraf, so ein Feuerwehrsprecher gegenüber der SZ. Während die Löscharbeiten begannen, evakuierten Einsatzkräfte, Helfer, Pflegekräfte und Besucher rund 70 Bewohner.
Die Flammen griffen schnell auf den Dachstuhl und anschließend auf den Glockenturm über, der sich am Verbindungspunkt der beiden L-förmigen Gebäudeteile des Vincentinums befindet. BR24 meldete eine zwischenzeitliche Gefahrenwarnung für Anwohner, die ihre Fenster wegen der starken Rauchentwicklung geschlossen halten sollten. Der Gebäudeteil an der Oettingenstraße ist laut Feuerwehr nicht mehr bewohnbar. Die betroffenen Bewohner wurden in anderen Heimen oder bei Angehörigen untergebracht. Der Trakt an der Reitmorstraße blieb bewohnbar.
120 Feuerwehrleute, darunter auch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, waren laut SZ durchgehend im Einsatz. Zusätzlich waren 60 Rettungskräfte vor Ort. Die Löscharbeiten dauerten bis in den Abend an. Die Bewohner, die nicht in ihre Zimmer zurückkehren konnten, fanden in einem Saal eines Gebäudes der Technischen Universität eine vorübergehende Unterkunft. Die Oettingenstraße wurde für den Verkehr gesperrt.
Das Vincentinum, zwischen Englischem Garten und Isar gelegen, ist laut eigener Website das älteste Seniorenheim Münchens. Das Gebäude stammt vom Anfang des 20. Jahrhunderts und steht unter Denkmalschutz. Wie die SZ berichtet, löste gegen 14:30 Uhr ein Rauchmelder in einem angrenzenden Wohnhaus mit gemeinsamem Treppenhaus Alarm aus.
Die Brandursache ist laut BR24 noch ungeklärt. Die Feuerwehr war mit mehreren Löschzügen und Drehleitern im Einsatz. Die Prinzregentenstraße war stadteinwärts zwischen Isarring und Prinz-Carl-Palais gesperrt, ebenso die Oettingenstraße und die Reitmorstraße. Aufgrund von Nachlöscharbeiten blieben die Oettingenstraße und die Reitmorstraße auch am ersten Weihnachtsfeiertag gesperrt. Ein Sprecher der Johanniter erklärte gegenüber der SZ, dass der Einsatz hauptsächlich von Ehrenamtlichen bewältigt wurde. Dies sei in München eher ungewöhnlich, da es eine gut ausgebaute hauptamtliche Struktur gebe. Bei diesem Ausmaß seien die Ehrenamtlichen jedoch unerlässlich gewesen, um das parallel anfallende reguläre Notfallgeschehen zu bewältigen.
Quellen:
- https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-altenheim-vincentinum-verletzte-brand-grosseinsatz-lux.JP6rHcm2JD9HzXfR9shX5Y
- https://www.br.de/nachrichten/bayern/grossbrand-in-muenchen-pflegeheim-geraeumt,UXt155e