Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage. Gemäß dem „DIW Wochenbericht 50 / 2024“ wird das Bruttoinlandsprodukt auch 2024 erneut schrumpfen. Die Industrie ist besonders stark betroffen und leidet unter wachsendem internationalem Wettbewerb, zunehmendem Protektionismus und einer unklaren Wirtschaftspolitik im Inland. Der private Konsum bleibt trotz steigender Reallöhne schwach, da die Angst vor Jobverlust die Kauflaune dämpft. Das DIW Berlin hat seine Wachstumsprognose für Deutschland für 2025 deutlich auf 0,2 Prozent reduziert und erwartet für 2026 ein Wachstum von 1,2 Prozent.
Wie die „Zeit“ am 27.12.2024 berichtete, wird die Arbeitslosigkeit 2025 voraussichtlich ansteigen, wobei junge Menschen besonders betroffen sein dürften. Diese Entwicklung ist eng mit der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche verknüpft. Investieren und produzieren Unternehmen weniger, sinkt auch der Bedarf an Arbeitskräften. Berufseinsteiger haben es in solchen Phasen besonders schwer, da ihnen oft die Erfahrung älterer Arbeitnehmer fehlt und sie daher anfälliger für Entlassungen sind.
Der DIW Wochenbericht betont die komplexe Situation aus Konjunkturschwäche und Strukturwandel. Die Verunsicherung der privaten Haushalte dürfte zwar im Laufe des Jahres 2025 etwas nachlassen, die Erholung der Industrie wird jedoch länger dauern. Erst wenn die zukünftige Regierungspolitik und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen klarer sind, können Unternehmen wieder verlässlich planen und investieren.
Während die deutsche Wirtschaft schwächelt, stützt der anhaltende Boom in den USA die Weltwirtschaft und gleicht die schleppende Erholung in anderen Regionen aus. Das globale Wachstum wird für die Jahre 2024 bis 2026 jeweils bei gut dreieinhalb Prozent prognostiziert (DIW Wochenbericht 50 / 2024). Der DIW Bericht hebt außerdem hervor, dass der Arbeitsmarkt zunehmend in Mitleidenschaft gezogen wird und die Lohnentwicklung sich abschwächt. Die Inflation nähert sich dem Zwei-Prozent-Ziel an. Arbeitsplatzsorgen bremsen den privaten Konsum, während der öffentliche Konsum solide wächst. Investitionen in Ausrüstungsgüter sind von großer Unsicherheit geprägt, und die Bauinvestitionen bleiben schwach. Der Außenhandel ist unter Druck, und die öffentlichen Haushalte verzeichnen nur langsam sinkende Defizite.
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