Auch an Weihnachten setzte Russland seine Angriffe auf die Ukraine fort. Am ersten Weihnachtsfeiertag heulten im ganzen Land Luftalarmsirenen, als Russland erneut Raketen und Drohnen einsetzte. Laut dpa starteten russische Tu-95 MS Bomber Marschflugkörper vom Schwarzen Meer aus. Energieminister Herman Haluschtschenko berichtete via Facebook von einem erneuten massiven Angriff auf die ukrainische Energieinfrastruktur. Besonders betroffen war Charkiw im Osten des Landes. Dort wurden mindestens vier Personen verletzt, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow bekannt gab. Auch aus Dnipro wurden Explosionen gemeldet. Der Stromnetzbetreiber Ukrenerho verhängte daraufhin Maßnahmen zur Stromdrosselung, wie Ukrinform berichtete.
Bereits am Heiligabend wurde Krywyj Rih, die Heimatstadt von Präsident Selenskyj, angegriffen. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben, und über ein Dutzend wurden verletzt. Die südostukrainische Industriestadt ist, wie die Zeit berichtet, immer wieder Ziel russischer Attacken. https://www.zeit.de/news/2024-12/25/russland-greift-an-weihnachten-an-selenskyjs-neuer-appell
Präsident Selenskyj unterstrich in seiner Weihnachtsansprache die Bedeutung des Festes für den Zusammenhalt der Ukrainer. „Weihnachten vereint alle Ukrainer“, sagte er in seiner abendlichen Videoadresse. Er bekräftigte seinen Wunsch nach Frieden und äußerte die Hoffnung, dass der Weihnachtsstern und nicht Drohnen und Raketen über dem Land leuchten mögen. Besonders erwähnte er die strategisch wichtige, von russischen Truppen bedrohte Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk. Er hoffe, dass die Stadt nicht falle und die Soldaten lebend zurückkehrten.
Die Ukraine feiert Weihnachten mittlerweile mehrheitlich nach westlichem Vorbild – ein Brauch, der sich im Zuge des Abwehrkampfes gegen den russischen Angriffskrieg etabliert hat. Viele Ukrainer halten jedoch weiterhin an der Tradition fest, am Silvesterabend Geschenke auszutauschen und das orthodoxe Weihnachtsfest in der Nacht zum 7. Januar zu begehen.
Die Ukraine befindet sich nun im dritten Kriegswinter und verteidigt sich seit Februar 2022 mit Unterstützung des Westens gegen die russische Invasion.