Der designierte US-Präsident Donald Trump hat Mark Burnett, bekannt als Produzent der Fernsehshow "The Apprentice", zum Sondergesandten für Großbritannien ernannt. Laut Süddeutscher Zeitung soll Burnett die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Großbritannien stärken und sich insbesondere um Handel, Investitionen und Kulturaustausch kümmern. Trump selbst verkündete die Personalie am Samstag auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
Der 64-jährige Brite Burnett erlangte durch "The Apprentice" weltweite Bekanntheit. Er produzierte auch erfolgreiche Formate wie "Survivor" und "Shark Tank" und war Vorsitzender der MGM Worldwide Television Group. Wie die FAZ berichtet, hat Trump den Geschäftsmann Warren Stephens als US-Botschafter in Großbritannien nominiert.
Die Ernennung Burnetts fällt in eine Zeit der Turbulenzen um den US-Haushalt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass der US-Kongress einen drohenden Regierungsstillstand („Shutdown“) in letzter Minute abwenden konnte. Sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat stimmten einem Übergangshaushalt zu, den Präsident Joe Biden unterzeichnete, um die Arbeitsfähigkeit der Regierung zu sichern. Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre betonte laut Süddeutscher Zeitung, ein „Shutdown“ vor den Feiertagen hätte gravierende Folgen gehabt, da unter anderem Soldaten und Fluglotsen ohne Bezahlung hätten arbeiten müssen.
Der Haushaltsstreit ist damit jedoch nur vorläufig beigelegt. Die Auseinandersetzung um die Schuldenobergrenze schwelt weiter, wie Ann-Kathrin Nezik in der Süddeutschen Zeitung (SZ Plus) analysiert. Die FAZ berichtet, dass Trump und sein Berater Elon Musk sich in die Haushaltsdebatte einmischten und damit die Gefahr eines „Shutdowns“ erhöht hatten. Sie forderten die Kongressabgeordneten auf, gegen das ausgehandelte Gesetz zur Übergangsfinanzierung zu stimmen.
Trump gab laut t-online weitere Personalentscheidungen bekannt: Der Fracking-Unternehmer Chris Wright soll Energieminister werden, Robert F. Kennedy Jr., bekannt als Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungstheorien, ist für das Gesundheitsministerium vorgesehen. Der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, soll das Amt des Innenministers übernehmen. Und der umstrittene Abgeordnete Matt Gaetz, gegen den jahrelang wegen des Verdachts auf Menschenhandel zum Zwecke sexuellen Missbrauchs ermittelt wurde, ist als Justizminister vorgesehen.
Neben den Entwicklungen in den USA gab es laut dem Wochenüberblick des Deutschlandfunks weitere wichtige Nachrichten: Frankreichs Präsident Macron nahm den Rücktritt der Regierung an, Roberta Metsola wurde als Präsidentin des Europäischen Parlaments wiedergewählt und Serbien ebnete den Weg für eine umfangreiche Lithium-Förderung.
Die Ernennung Burnetts zum Sondergesandten wirft Fragen zur zukünftigen US-Politik gegenüber Großbritannien auf. Welche konkreten Auswirkungen die Personalie haben wird, muss sich erst zeigen.