16.12.2024
Mpox-Fälle: Vorsorgliche Schulschließung in Nordrhein-Westfalen

Vorsorgliche Schulschließung in NRW aufgrund von Mpox-Fällen

In Rösrath bei Köln wurde eine Förderschule vorübergehend geschlossen, nachdem bei zwei Schülern Infektionen mit der Mpox-Variante Klade 1b diagnostiziert wurden. Wie der Rheinisch-Bergische Kreis bekannt gab, werden die Schüler bis einschließlich Freitag per Distanzunterricht beschult. Diese Maßnahme dient dem Schutz der gesamten Schülerschaft und soll eine mögliche weitere Ausbreitung des Virus verhindern. Freitag ist laut FAZ der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien.

Vermutlich wurde die Infektion durch ein Familienmitglied von einer Afrikareise eingeschleppt. Der Rheinisch-Bergische Kreis vermutet den Ursprung der Infektion in einer Reise eines Familienmitglieds mit engem Kontakt zur lokalen Bevölkerung in Afrika. tagesschau.de berichtet, dass bei einem 33-jährigen Familienmitglied die Infektion mit der Klade 1b wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land diagnostiziert wurde. Anschließend wurde das Virus auch bei drei weiteren Familienmitgliedern, darunter den beiden Schülern, festgestellt. Die gesamte Familie befindet sich derzeit in Quarantäne. Der Krankheitsverlauf sei bisher mild, so der Kreis.

Das Gesundheitsamt hat Kontaktpersonen im schulischen und beruflichen Umfeld identifiziert und informiert. Diese wurden über mögliche Symptome und Präventionsmaßnahmen aufgeklärt. Nach aktuellem Stand gibt es keine weiteren Ansteckungen, so eine Kreissprecherin. Focus Online berichtet, dass die Entscheidung zur Schulschließung nach intensiven Beratungen zwischen Gesundheitsamt, Schulleitung, Robert Koch-Institut (RKI) und weiteren Facheinrichtungen getroffen wurde.

Zu den Mpox-Symptomen gehören ein charakteristischer Hautausschlag sowie allgemeine Krankheitsanzeichen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Der Deutschlandfunk betont die geringe Ansteckungsgefahr von Mpox (früher Affenpocken). Laut RKI ist für eine Übertragung enger Körperkontakt notwendig, vor allem Haut-zu-Haut-Kontakt.

Aufgrund der neuen Virusvariante und der steigenden Mpox-Fälle in Afrika hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im August eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ ausgerufen. Dies ist die höchste Alarmstufe der WHO und soll die Behörden weltweit zu erhöhter Wachsamkeit auffordern. t-online berichtet, dass verschiedene Nagetiere in West- und Zentralafrika die natürlichen Wirte des Mpox-Virus sind. Affen und Menschen gelten als sogenannte Fehlwirte.

Das RKI registrierte in Deutschland bereits etwa 3800 Fälle der Klade 2b des Mpox-Virus, die meisten davon zwischen Frühsommer und Herbst 2022. Seit Sommer 2023 werden kontinuierlich niedrige Fallzahlen gemeldet. In Deutschland gab es bisher keine Todesfälle im Zusammenhang mit Mpox. Die Welt berichtet von zwei genetischen Kladen des Virus (1 und 2), wobei das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 hauptsächlich auf Klade 2b zurückzuführen war. In Afrika traten vermehrt Infektionen mit der Klade 1b auf, die nun auch international, wie in diesem Fall in NRW, festgestellt werden.

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