September 17, 2024
Alba Berlin setzt auf Nachwuchsförderung in der Basketball-Bundesliga

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin setzt auf Entwicklung statt auf große Stars

Die Basketball-Bundesliga steht vor einer neuen Saison, und Alba Berlin geht mit einem klaren Fokus auf die Entwicklung junger Talente an den Start. In den letzten Jahren war der Verein häufig als einer der Titelanwärter angesehen, doch in dieser Saison sieht sich das Team in einer Außenseiterrolle. Sportdirektor Himar Ojeda äußerte, dass die Ambitionen zwar bestehen, jedoch die Entwicklung des Teams im Verlauf der Saison entscheidend sein wird, um zu bestimmen, wie weit sie tatsächlich kommen können. Die erste Herausforderung wartet am Sonntag bei den Veolia Towers Hamburg.

Im vergangenen Jahr erreichte Alba Berlin das Finale der Bundesliga, was zu Beginn der Saison nicht unbedingt zu erwarten war. Doch der Verlust von Schlüsselspielern wie Johannes Thiemann, einem Weltmeister, und Sterling Brown, einem ehemaligen NBA-Spieler, stellt eine erhebliche Herausforderung dar. Manager Marco Baldi sieht die Situation realistisch und betont, dass es für das Team nicht selbstverständlich sei, in dieser Saison an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen.

Finanzielle Rahmenbedingungen und Konkurrenz

Die finanziellen Rahmenbedingungen sind für Alba Berlin ebenfalls nicht optimal. Der Verein hinkt dem Meister Bayern München deutlich hinterher, was die finanziellen Mittel betrifft. Baldi stellte fest, dass Bayern mehr als doppelt so viel Geld zur Verfügung hat wie der nächste Konkurrent. Diese Diskrepanz hat Auswirkungen auf die Möglichkeit, hochkarätige Spieler zu verpflichten. Die hohen Kosten für die Halle belasten zusätzlich das Budget des Vereins. Baldi erklärte, dass sie alle Optionen verfolgen müssen, um in den nächsten drei bis fünf Jahren konkurrenzfähig zu bleiben, ohne auf einen Neubau warten zu können.

In der Euroleague sieht sich Alba Berlin ebenfalls als Außenseiter. In der vergangenen Saison belegten sie mit nur fünf Siegen den letzten Platz. Baldi kritisierte die Konkurrenz, die es sich leisten könne, finanzielle Einbußen von zehn bis fünfzehn Prozent hinzunehmen, während Alba dies nicht könne. Trotz dieser Herausforderungen sieht Präsident Axel Schweitzer die Zukunft des Vereins in der Euroleague jedoch nicht gefährdet. Er betonte, dass Berlin als Standort sehr attraktiv sei und die europäische Zukunft nicht von der Anzahl der gewonnenen Spiele abhängen werde.

Fokus auf Talente und Kontinuität

Anstatt auf große Stars zu setzen, verfolgt Alba Berlin eine Strategie der Kontinuität und Entwicklung. Der Fokus liegt auf einem jungen, talentierten Team, das das Potenzial hat, sich weiterzuentwickeln. Ojeda äußerte, dass sie viel Talent im Kader haben und einige Spieler bereit sind, den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen. Die Neuzugänge Will McDowell-White und Trevion Williams bringen keine Euroleague-Erfahrung mit, was die Herausforderungen für das Team weiter erhöht. Ojeda hätte gerne weitere Spieler verpflichtet, doch diese Möglichkeiten waren nicht realisierbar. Der Wechsel von Johannes Voigtmann zu Bayern München verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Alba hat, um hochkarätige Spieler zu halten oder zu verpflichten.

Die Strategie von Alba Berlin, auf die Entwicklung junger Spieler zu setzen, könnte langfristig Früchte tragen. Baldi betonte, dass kurzfristiger Erfolg nicht die oberste Priorität habe. Vielmehr wolle man einen langen Atem haben und nicht nur kurzfristige Erfolge feiern. Diese Herangehensweise könnte sich als klug erweisen, wenn sich die jungen Talente weiterentwickeln und in den kommenden Jahren zu Schlüsselspielern im Team werden.

Ausblick auf die Saison

Die neue Saison bringt viele Fragezeichen mit sich. Alba Berlin wird sich in einer herausfordernden Liga beweisen müssen, in der die Konkurrenz nicht schläft und weiterhin aufrüstet. Die Ambitionen des Vereins sind vorhanden, doch die Realität der finanziellen und sportlichen Rahmenbedingungen könnte die Erwartungen dämpfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Team in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob sie in der Lage sind, die Herausforderungen zu meistern, die sich ihnen stellen.

Insgesamt setzt Alba Berlin auf eine langfristige Strategie, die auf der Entwicklung junger Talente basiert, anstatt auf kurzfristige Erfolge durch teure Neuzugänge. Diese Philosophie könnte sich als Schlüssel zum Erfolg in der Basketball-Bundesliga erweisen, auch wenn die unmittelbaren Herausforderungen groß sind.

Quellen: Zeit.de, Tagesspiegel

Weitere
Artikel