September 17, 2024
LNG-Verschiffung vom Rügener Terminal stärkt nordische Energieversorgung

Flüssigerdgas: LNG von Rügener Terminal nach Norden verschifft

Am Montag, den 17. September 2024, wurde vom Rügener Flüssigerdgas (LNG)-Terminal ein Tanker mit dem Namen „Coral Energy“ in Richtung Schweden verschifft. Diese Maßnahme ist Teil der Pläne der Betreiber, das Terminal auch zur Versorgung nordischer Länder mit Gas per Schiff zu nutzen. Der Tanker wurde zuvor im Terminal in Mukran beladen und stellt einen bedeutenden Schritt in der Weiterverteilung von LNG dar.

Die Deutsche Regas, die Betreiberin des Terminals, erklärte, dass diese Art der Weiterverteilung insbesondere Schweden und Finnland zugutekommen soll. In diesen Ländern existieren kleinere Regasifizierungsanlagen, die jedoch nicht von großen Tankern direkt angesteuert werden können. Daher ist die Verschiffung von LNG aus Mukran eine wichtige Ergänzung zur bestehenden Infrastruktur.

Hintergrund des LNG-Terminals

Der Bau des LNG-Terminals auf Rügen wurde von der Bundesregierung mit dem Ziel der Versorgungssicherheit für Deutschland vorangetrieben. Das Terminal ermöglicht es, per Schiff geliefertes LNG wieder in den gasförmigen Zustand zu versetzen und in das Gasfernleitungsnetz einzuspeisen. In der Vergangenheit wurde auch auf die Möglichkeit verwiesen, europäische Nachbarn, insbesondere im Osten, über die neu verlegten Leitungen zu versorgen.

Die Betreiber betonen, dass es in den nordischen Ländern einen regelmäßigen Bedarf für die Weiterverladung von LNG gibt. Bislang war eine derartige Verteilung nur in großen europäischen Häfen wie Rotterdam, Zeebrügge oder in Spanien möglich. Durch das Rügener Terminal können Kunden nun Kosten für den Transport durch die Nordsee einsparen. Die Deutsche Regas hat klargestellt, dass sie nicht selbst mit dem LNG handelt und zu keinem Zeitpunkt Eigentümer des Gases ist. Vielmehr bietet das Unternehmen die Weiterverladung als Service an.

Kritik und Herausforderungen

Die Pläne zur Weiterverteilung von LNG stoßen jedoch auch auf Kritik. Die Deutsche Umwelthilfe hat Bedenken geäußert, dass das Terminal nicht zur Versorgungssicherheit Deutschlands beiträgt. Insbesondere wird die eigens dafür verlegte Pipeline durch den Greifswalder Bodden als überflüssig angesehen. Kritiker argumentieren, dass die Notwendigkeit dieser Infrastruktur nicht ausreichend belegt ist und dass alternative Lösungen in Betracht gezogen werden sollten.

Die Betreiber der Deutschen Regas haben jedoch betont, dass die Nachfrage nach LNG in den nordischen Ländern beständig ist und dass das Terminal in Mukran eine wichtige Rolle in der europäischen Energieversorgung spielen kann. Die Möglichkeit, LNG effizient zu verteilen, könnte dazu beitragen, die Abhängigkeit von anderen Energiequellen zu verringern und die Energiepreise stabil zu halten.

Fazit

Die Verschiffung von LNG vom Rügener Terminal nach Norden stellt einen bedeutenden Schritt in der Diversifizierung der Energieversorgung dar. Während die Betreiber die Vorteile und die Notwendigkeit des Terminals betonen, bleibt die Diskussion über die Umweltauswirkungen und die langfristige Wirtschaftlichkeit des Projekts weiterhin ein zentrales Thema. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Situation entwickeln wird und ob das Terminal tatsächlich einen nachhaltigen Beitrag zur Energieversorgung in Deutschland und darüber hinaus leisten kann.

Die Berichterstattung über dieses Thema basiert auf Informationen von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sowie weiteren Quellen, die die aktuellen Entwicklungen im Bereich LNG und die Rolle des Rügener Terminals beleuchten.

Weitere
Artikel