September 17, 2024
Sporthilfe reformiert Förderprogramm zur Stärkung des Nachwuchsleistungssports

Mehr Geld für den Nachwuchs: Sporthilfe ändert Förderprogramm

Die Stiftung Deutsche Sporthilfe hat eine umfassende Reform ihrer Förderstruktur angekündigt, die am 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Diese Änderungen sind eine Reaktion auf die unbefriedigenden Ergebnisse des deutschen Olympia-Teams bei den letzten Spielen in Paris, wo Deutschland im Medaillenspiegel nur den zehnten Platz belegte. Die Sporthilfe hat sich zum Ziel gesetzt, die Förderung von Nachwuchsathleten zu intensivieren und die Rahmenbedingungen für die Entwicklung talentierter Sportler zu verbessern.

Neues Förderkonzept

Das neue Förderkonzept basiert auf einem „4-3-3-System“, das die Athleten in vier Förderstufen (Talent-Team, Potenzial-Team, Top-Team und Alumni-Team) einteilt. Diese Struktur soll eine gezielte und bedarfsgerechte Unterstützung ermöglichen. Die Förderung gliedert sich in drei Bereiche: finanzielle Förderung, Kompetenzförderung sowie Partner- und Serviceangebote. Zudem gibt es drei finanzielle Förderschwerpunkte: Grundförderung, Individualbausteine und Prämienzahlungen.

Die Sporthilfe verfolgt mit dieser Reform das Ziel, die größten Talente bereits im Nachwuchsbereich zu unterstützen. Dies wurde von Franziska van Almsick, der stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden der Sporthilfe, bekräftigt. Sie betonte die Notwendigkeit, im Nachwuchsbereich aktiv zu werden, um die Talente frühzeitig zu fördern und auf die Herausforderungen des Leistungssports vorzubereiten.

Finanzielle Unterstützung für Nachwuchsathleten

Eine der zentralen Änderungen betrifft die finanzielle Unterstützung für alle international startenden olympischen und paralympischen Athleten, die bereits im Nachwuchsbereich gefördert werden sollen. Dies bedeutet, dass bereits junge Talente Zugang zu finanziellen Mitteln erhalten, die ihnen helfen, sich auf ihre sportliche Karriere zu konzentrieren. Die Grundförderung für Athleten im Bundeskader wird auf mindestens 100 Euro pro Monat festgelegt, wobei zusätzliche Mittel je nach Leistung bereitgestellt werden können.

Die Sporthilfe plant, die Grundförderung für Spitzenathleten, die bereits bei der Bundeswehr oder Polizei angestellt sind, zu reduzieren. Diese Athleten erhalten ab dem 1. Januar 2025 eine monatliche Grundförderung von 250 Euro, im Vergleich zu 400 Euro, die zuvor gezahlt wurden. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, mehr Mittel für den Nachwuchs zur Verfügung zu stellen.

Reaktion auf die Olympia-Bilanz

Die unzureichende Leistung des deutschen Teams bei den Olympischen Spielen in Paris hat zu intensiven Diskussionen über die Zukunft des deutschen Sports geführt. Karin Orgeldinger, Vorständin der Sporthilfe, äußerte sich kritisch zu den Ergebnissen und betonte, dass der Platz im Medaillenspiegel nicht dem Anspruch gerecht werde, den Deutschland als Sportnation haben sollte. Die Reform der Förderstruktur wird als notwendiger Schritt angesehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Athleten auf internationaler Ebene zu steigern.

Zusammenarbeit mit Athleten

Die Entwicklung des neuen Förderprogramms erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Athletenvertretern und den jeweiligen Sportverbänden. Die Sporthilfe hat Workshops und Gespräche organisiert, um die Bedürfnisse der Athleten besser zu verstehen und in die Förderstruktur zu integrieren. Diese partizipative Herangehensweise soll sicherstellen, dass die Unterstützung den tatsächlichen Anforderungen der Sportler entspricht.

Ausblick auf die Zukunft

Die Sporthilfe sieht in der Reform eine Chance, die Rahmenbedingungen für Athleten in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Durch eine frühzeitige und bedarfsgerechte Förderung sollen nicht nur die sportlichen Leistungen gesteigert, sondern auch die persönliche Entwicklung der Athleten unterstützt werden. Die Stiftung möchte sicherstellen, dass die Athleten nicht nur während ihrer aktiven Karriere, sondern auch in der Zeit danach gut betreut werden.

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Auswirkungen dieser Reform zu beobachten und gegebenenfalls weitere Anpassungen vorzunehmen. Die Sporthilfe hat sich das Ziel gesetzt, die Förderung transparenter und effektiver zu gestalten, um den deutschen Athleten die bestmöglichen Voraussetzungen für ihren sportlichen Werdegang zu bieten.

Die Veränderungen in der Förderstruktur der Deutschen Sporthilfe sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Talente des deutschen Sports zu fördern und die zukünftigen Erfolge auf internationaler Ebene zu sichern.

Quellen: FAZ, Sportbuzzer, Süddeutsche Zeitung, Sporthilfe.

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