Zum 1. Januar 2025 wird die AOK Nordost ihren Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent anheben. Wie die dpa Mecklenburg-Vorpommern am 22. Dezember 2024 berichtete, begründet die Krankenkasse diesen Schritt mit gestiegenen Kosten und einem „unberechenbaren Verhalten der Politik im Gesundheitsbereich“. Die Interessen der Beitragszahler würden zunehmend vernachlässigt, so die AOK Nordost. Auch die ZEIT berichtete über die Beitragserhöhung ("Zusatzbeitrag: AOK Nordost erhöht Zusatzbeitrag auf 3,5 Prozent", 22.12.2024).
Als Hauptgrund für die Erhöhung nennt die AOK Nordost die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen, insbesondere für Krankenhäuser (3,1 Milliarden Euro), Arzneimittel (1,6 Milliarden Euro) und ärztliche Behandlungen (1,4 Milliarden Euro). Die Krankenkasse kritisiert außerdem, dass sich der Bund seiner Verantwortung entziehe und die Kosten den Arbeitgebern und Versicherten überlasse. Der finanzielle Ausgleich für Bürgergeld-Empfänger sei beispielsweise nahezu vollständig ausgeblieben, was die Gesetzlichen Krankenkassen und somit die Versicherten und Arbeitgeber im laufenden Jahr schätzungsweise über neun Milliarden Euro gekostet habe. Auch im kommenden Jahr würden die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds die Kosten für Pflegebedürftige, Arbeitslose, Menschen mit Erwerbsminderungsrente und zuzahlungsbefreite Versicherte nicht decken, so die AOK Nordost.
Laut Tagesspiegel vom 20.12.2024 betrifft die Erhöhung rund 1,7 Millionen Versicherte der AOK Nordost im Nordosten Deutschlands. Der Verwaltungsrat der Kasse hat die Erhöhung beschlossen. Zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent zahlen die Mitglieder künftig insgesamt 18,1 Prozent ihres beitragspflichtigen Einkommens für die Krankenversicherung. Knut Lambertin, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats, nannte die Gesundheitspolitik und die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen als Gründe für den enormen Kostendruck.
Wie das Ärzteblatt am 20.12.2024 berichtete, sind die AOKen im Jahr 2025 die teuersten Krankenkassen. Die AOK Nordost liegt mit einem individuellen Zusatzbeitrag von 3,5 Prozent und insgesamt 18,1 Prozent an der Spitze. Auch andere Krankenkassen, wie die Techniker Krankenkasse (TK), erhöhen ihre Beiträge für 2025. Die TK verdoppelt ihren Zusatzbeitrag auf 2,45 Prozent.
pkv-vorteile.de meldete am 20.12.2024, dass die AOK Nordost mit der Erhöhung auf 3,5 Prozent die teuerste aller AOKs ist. Als Gründe werden die steigenden Gesundheitsausgaben und die Gesundheitspolitik genannt.
Die MAZ online berichtete am 21.12.2024, die AOK Nordost bezeichne die Beitragserhöhung als „unvermeidbar“. Die Krankenkasse kritisiert die Bundesregierung für die unzureichende Finanzierung der Bürgergeldempfänger und die gestiegenen Arzneimittelkosten. Auch die TK, DAK und Barmer erhöhen ihre Zusatzbeiträge in Brandenburg.
Die AOK Bayern informiert auf ihrer Webseite über die Anpassung der Beitrags- und Umlagesätze zum 1. Januar 2025. Der kassenindividuelle Zusatzbeitragssatz der AOK Bayern liegt bei 2,69 Prozent. Neben dem erhöhten Beitragssatz bietet die AOK Bayern ihren Versicherten erweiterte Leistungen, insbesondere im zahnmedizinischen Bereich und in der Vorsorge. Für Arbeitgeber gibt es das Bonusprogramm BusinessAKTIV.
t-online listet in einem Artikel vom 20.12.2024 mehrere Krankenkassen auf, die ihren Zusatzbeitrag erhöhen. Die AOK Nordost wird dort mit einem Zusatzbeitrag von 2,7 Prozent für 2024 aufgeführt.