Der Deutsche Bundestag hat die Finanzierung des Deutschlandtickets für das Jahr 2025 sichergestellt. Wie die Zeit am 20. Dezember 2024 berichtete, ermöglicht eine vom Bundestag beschlossene Gesetzesänderung die Übertragung von nicht verbrauchten staatlichen Fördermitteln auf das Folgejahr. SPD, Grüne und CDU/CSU hatten sich zuvor auf diese Regelung geeinigt. Der Bundesrat muss der Änderung noch zustimmen, was voraussichtlich noch am selben Tag geschehen soll. Diese Einigung gibt den Verkehrsverbünden laut Tagesspiegel mehr Sicherheit und Planbarkeit für ihre Ticketsysteme im Jahr 2025.
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Detlef Müller begrüßte die Einigung als positive Nachricht für die über 13 Millionen Nutzer des Deutschlandtickets. Laut Saarbrücker Zeitung betonte Müller die dadurch gewonnene Sicherheit und Planbarkeit für die Verkehrsverbünde. Das Ticket kostet aktuell 49 Euro pro Monat und wird ab dem kommenden Jahr, einem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz der Länder folgend, 58 Euro kosten.
Die langfristige Zukunft des Deutschlandtickets bleibt jedoch ungewiss. Wie der MDR berichtet, sind die Bundesmittel bisher nur für 2025 zugesagt. Bund und Länder stellen jeweils jährlich 1,5 Milliarden Euro als Zuschuss bereit, um Einnahmeverluste der Verkehrsbetriebe zu kompensieren. Stern.de zufolge wird das Regionalisierungsgesetz geändert, um nicht genutzte Mittel ins nächste Jahr übertragen zu können.
Während SPD-Politiker Müller die langfristige Zuverlässigkeit des Angebots hervorhebt, sieht der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Ulrich Lange (CSU) nach 2025 "Spielraum für alles Weitere oder Neue", wie die Frankfurter Landeszeitung (FLZ) berichtet. Lange kritisierte laut FLZ "Konstruktionsfehler" des Tickets und bezeichnete den Preis von 58 Euro als unzureichend finanziert. Des Weiteren bemängelte er die Eingriffe des Bundes in die Länderkompetenz und die Benachteiligung des ländlichen Raums. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge bedauerte laut Zeit Online, dass mit der Union keine dauerhafte Absicherung des Tickets möglich sei und unterstrich die Notwendigkeit von Planungssicherheit. Ähnliche Aussagen von Lange und Dröge finden sich auch in Berichten des Tagesspiegels und der Saarbrücker Zeitung.
Der Deutsche Bundestag veröffentlichte auf seiner Webseite Details zum Gesetzgebungsverfahren, einschließlich der Stellungnahme des Bundesrates und der Gegenäußerung der Bundesregierung. Die Finanzierung von Preisermäßigungen für bestimmte Gruppen wie Schüler oder Senioren ist weiterhin umstritten. Der Bundesrat kritisiert das Verbot, diese aus Regionalisierungsmitteln zu finanzieren, während die Bundesregierung an dieser Regelung festhält und die Finanzierung solcher Maßnahmen den Ländern überlässt. Die Parlamentsnachrichten des Deutschen Bundestages (hib) melden, dass der Verkehrsausschuss den Weg für die Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr freigemacht hat. Ein Änderungsantrag der Regierungsfraktionen sieht vor, dass nicht verausgabte Regionalisierungsmittel in Höhe von 350 Millionen Euro den Ländern zur Verfügung gestellt werden.
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