19.10.2024
Ein Jahr danach: Die anhaltende Krise der Geiselnahme durch die Hamas

Ein Jahr nach dem 7. Oktober: Die Ungewissheit um die Geiseln der Hamas

Es ist ein Tag, der sich tief in das Gedächtnis Israels eingebrannt hat: der 7. Oktober 2023. Der Tag, an dem die Hamas mit einem beispiellosen Terroranschlag das Land überzog und hunderte Menschen in den Tod riss. Ein Jahr später ist die Trauer ungebrochen, die W unden tief – und die Ungewissheit über das Schicksal der Verschleppten unerträglich.

Über 100 Menschen befinden sich noch immer in der Gewalt der Hamas, darunter auch Sagui Dekel-Chen. Wie die F.A.Z. berichtet, arbeitete der Familienvater am Morgen des 7. Oktober in der Werkstatt des Kibbuz Nir Oz, als die Terroristen eindrangen. Dekel-Chen konnte noch Alarm schlagen und seine Familie in den Schutzraum bringen, bevor er von den Angreifern überwältigt und nach Gaza verschleppt wurde. Ob er das Überleben seiner schwangeren Frau und der beiden Töchter je erfahren hat, ist ungewiss.

Die Ungewissheit ist es, die die Familien der Geiseln zerfrisst. Ein Jahr lang haben sie gehofft, gebangt, gekämpft. Für einen Deal, für die Freilassung ihrer Lieben. Doch die Verhandlungen gestalten sich schwierig, immer wieder werden Hoffnungen zunichtegemacht. Der Konflikt im Nahen Osten ist eskaliert, der Krieg im Norden Israels überschattet alles.

Die israelische Gesellschaft ist gespalten. Während die einen eine Waffenruhe fordern, um die Geiseln zu befreien, sehen andere die Sicherheit der israelischen Bevölkerung gefährdet. Die Regierung steht unter enormem Druck, die Fronten scheinen verhärtet.

Ein Jahr nach dem 7. Oktober steht Israel vor einem Scherbenhaufen. Neben der Trauer um die Toten und der Ungewissheit über die Geiseln, ist es die tiefe Verunsicherung, die das Land prägt. Die Hamas hat mit ihrem Angriff nicht nur hunderte Menschenleben ausgelöscht, sondern auch tiefe Wunden in die Seele Israels gerissen. Wunden, die nur schwer heilen werden.

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