Ein schrecklicher Vorfall überschattete den Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend: Ein Auto raste in die Besuchermenge. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurden mindestens fünf Menschen getötet und über 200 verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt aus Bernburg, ist als Islamkritiker bekannt. Die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/21/tokio-hotel-star-war-kurz-vor-todesfahrt-auf-weihnachtsmarkt) berichtet, dass sich der Tokio-Hotel-Schlagzeuger Gustav Schäfer kurz vor dem Angriff ebenfalls auf dem Weihnachtsmarkt befand.
Schäfer, der aus Magdeburg stammt, besuchte den Markt mit seiner Familie. Nur wenige Stunden vor der Tragödie teilte er noch fröhliche Fotos des Besuchs auf Instagram, darunter ein Selfie mit seiner Frau und ein Foto eines geschmückten Weihnachtsbaums. In einer späteren Instagram-Story beschrieb er seine Fassungslosigkeit: „Wir sind wie betäubt. Es war wirklich knapp. Nur wenige Augenblicke haben uns von einem Moment getrennt, der für viele Menschen alles verändert hat.“ Er sei körperlich unverletzt, stehe aber psychisch unter Schock. „Die Gedanken kreisen, das Herz ist schwer. Und die Frage nach dem 'Warum?' lässt einen nicht los.“
Auch andere Prominente mit Magdeburg-Bezug reagierten bestürzt. Bill Kaulitz, Schäfers Bandkollege von Tokio Hotel, veröffentlichte auf Instagram ein Bild des Magdeburger Stadtwappens mit den Worten „Pray for Magdeburg“. Der ebenfalls aus Magdeburg stammende Youtuber Fritz Meinecke teilte seinen Followern mit, dass es ihm und seiner Familie gut gehe und sprach den Opfern und Angehörigen sein Beileid aus. Schauspieler Christian Friedel zeigte sich ebenfalls betroffen von den Ereignissen in seiner Heimatstadt.
Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesinnenministerin Nancy Faeser reisten nach Magdeburg, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Scholz bezeichnete die Tat als „wahnsinnig“ und kündigte harte Konsequenzen an, sobald die Hintergründe und Motive des Täters geklärt seien. FDP-Generalsekretär Marco Buschmann forderte eine Reform der Sicherheitsbehörden, insbesondere falls sich Meldungen über vorherige Warnungen ausländischer Dienste bestätigen sollten (n-tv). Der Deutsche Schaustellerbund sprach sich gegen eine pauschale Schließung aller Weihnachtsmärkte aus und kündigte eine bundesweite Gedenkminute an (n-tv).
Die Ereignisse in Magdeburg werfen viele Fragen auf, vor allem nach dem Motiv des Täters. Laut n-tv soll es bereits vor einem Jahr eine Warnung Saudi-Arabiens an die deutschen Behörden gegeben haben. Der Tatverdächtige selbst hatte in der Vergangenheit wiederholt, teils wirr formulierte, Anschuldigungen gegen deutsche Behörden erhoben.
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