Der Vorfall auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend, bei dem ein Auto in die Besuchermenge raste und mindestens fünf Menschen tötete und über 200 verletzte, hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. Auch im Saarland reagierten Politik und Schausteller bestürzt, entschieden sich aber gegen eine Schließung der Weihnachtsmärkte. Wie die Zeit berichtet, bleiben die saarländischen Weihnachtsmärkte bis zu ihrem geplanten Ende am Montag geöffnet.
Innenminister Reinhold Jost (SPD) kündigte laut Zeit verstärkte Sicherheitsvorkehrungen an. Dazu zählen eine erhöhte Polizeipräsenz und die Überprüfung sowie Sicherung der Zufahrten zu den Weihnachtsmärkten. Jost erklärte, man bleibe wachsam, sowohl jetzt als auch im Hinblick auf die bevorstehenden Silvesterfeierlichkeiten, um die Sicherheit der Feiernden im Saarland zu gewährleisten. Der enge Austausch mit der Polizei sei sichergestellt und die Maßnahmen würden mit Augenmaß umgesetzt.
Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) zeigte sich tief betroffen von den Ereignissen in Magdeburg. Die Landesregierung ordnete Trauerbeflaggung an allen Landesministerien an, um ihre Anteilnahme mit den Opfern, Verletzten und deren Angehörigen zum Ausdruck zu bringen.
Auch die saarländischen Schausteller sprachen sich gegen eine Schließung der Weihnachtsmärkte aus. Thomas Sonnier, Vorsitzender des Saarverbands der Schausteller, betonte gegenüber verschiedenen Medien, darunter dem Trierischen Volksfreund und Radio Salü, dass die Sicherheit in Saarbrücken bestmöglich gewährleistet sei. Bereits seit Beginn der Weihnachtsmarktzeit seien Betonpoller zum Schutz vor derartigen Angriffen aufgestellt und die Sicherheitsvorkehrungen seien nun nochmals verschärft worden. Einen Abbruch der Weihnachtsmärkte wertete Sonnier als Erfolg für die Täter. Gleichzeitig drückte er die Betroffenheit der Schausteller im Saarland aus und betonte das Gedenken an die Opfer. Wie der Volksfreund berichtet, sei für den Abend eine Gedenkminute geplant und die Musik werde nur leise gespielt.
Auch in Rheinland-Pfalz bleiben die Weihnachtsmärkte geöffnet. Wie die Zeit und der Trierische Volksfreund berichten, sprachen sich Vertreter der rheinland-pfälzischen Schaustellerbranche gegen eine Schließung aus. Margit Sottile von den Schaustellerbetrieben Sottile und Barth in Mainz betonte, Weihnachtsmärkte seien Teil der Kultur und man dürfe sich diese nicht nehmen lassen. Achim Müller vom Landesverband des Markt-, Reise- und Schaustellergewerbes Rheinland-Pfalz schloss sich dieser Meinung an und betonte, dass bereits zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen, wie Poller und Polizeipräsenz, auch auf kleineren Weihnachtsmärkten umgesetzt würden.
Bei dem in Magdeburg festgenommenen Verdächtigen handelt es sich um einen aus Saudi-Arabien stammenden Arzt aus Bernburg, der als Islamkritiker bekannt ist. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
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