19.12.2024
Konjunktureinbruch: Insolvenzen steigen, Konsum schwächelt

Deutsche Wirtschaft schwächelt: Konsumflaute und Konjunktursorgen

Die deutsche Wirtschaft leidet weiterhin unter schwachem Konsum und einer ins Stocken geratenen Konjunktur. Steigende Arbeitslosenzahlen, hohe Energie- und Lebensmittelpreise belasten die privaten Haushalte und verhindern eine Erholung der Konsumausgaben, wie die dpa berichtet. Die Konsumklimastudie der Nürnberger Institute GfK und NIM prognostiziert für Januar zwar eine leichte Verbesserung, das Niveau bleibt jedoch deutlich unter dem Vorkrisenwert.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt diese Einschätzung. Verbraucher seien verunsichert, angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten und der Angst vor Jobverlusten. Diese Sorgen scheinen begründet: Das Ifo-Beschäftigungsbarometer ist erneut gesunken. Laut Ifo-Umfragechef Klaus Wohlrabe planen immer mehr Unternehmen, insbesondere in Industrie und Handel, Personal abzubauen. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/19/konsum-stockt-konjunktur-stottert) berichtet, bremst der Stellenabbau im verarbeitenden Gewerbe den privaten Konsum zusätzlich.

Auch aus dem Ausland sind kaum positive Impulse zu erwarten. Das DIW-Konjunkturbarometer stellt schwache Exporte und anhaltende Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump fest. Einzig die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) könnten der Wirtschaft etwas Auftrieb verleihen.

Einen kleinen positiven Aspekt bietet der aufgrund der Konjunkturschwäche derzeit weniger drängende Fachkräftemangel. Laut einer DIHK-Umfrage können aktuell 43 Prozent der befragten Unternehmen offene Stellen mangels geeigneter Arbeitskräfte nicht besetzen. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein deutlicher Rückgang. Der DIHK betont jedoch, dass in einigen Branchen, wie der Bauwirtschaft, weiterhin Personalmangel herrscht.

Die Anzahl der Firmenpleiten nimmt weiter zu. Das Statistische Bundesamt meldet für November einen Anstieg der angemeldeten Insolvenzverfahren um 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet für das Gesamtjahr die höchste Zahl an Firmenpleiten seit 2015 und prognostiziert für das kommende Jahr einen weiteren Anstieg auf das Niveau des Krisenjahres 2009.

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