Der einst als Vorreiter für ein offenes Internet gefeierte Firefox-Browser von Mozilla kämpft seit Jahren gegen sinkende Nutzerzahlen. Während Firefox in Deutschland laut Süddeutscher Zeitung noch einen Marktanteil von etwa 20 Prozent hält, beträgt dieser weltweit laut Statcounter nur noch 6,5 Prozent. Somit rangiert der Browser hinter Chrome (Google), Edge (Microsoft) und Safari (Apple) lediglich auf dem vierten Platz. Wie plant Mozilla, diesen Trend umzukehren und die Attraktivität von Firefox zu steigern?
Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig. CHIP online nennt die Vorinstallation von Konkurrenzprodukten wie Chrome auf Android-Geräten und Edge unter Windows als einen wesentlichen Faktor. Viele Nutzer verwenden einfach den vorinstallierten Browser, ohne aktiv nach Alternativen zu suchen. Die enge Verknüpfung von Chrome mit Google-Diensten bindet zudem viele Nutzer an das Google-Ökosystem, wie auch die Süddeutsche Zeitung betont. Der Kampf gegen den Marktriesen Google gestaltet sich dementsprechend schwierig.
Ein weiterer Aspekt ist die finanzielle Abhängigkeit von Google. Wie diverse Medien, darunter CHIP und das ZDF, berichten, generierte Mozilla bis zu 90 Prozent seiner Einnahmen durch einen Vertrag mit Google, der Firefox Google als Standardsuchmaschine vorschrieb. Das Auslaufen dieses Vertrags 2023 stellte Mozilla vor große Herausforderungen. Ob und wie der Vertrag verlängert wurde, ist öffentlich nicht bekannt. Das ZDF verweist auf den Jahresbericht 2023 von Mozilla für weitere Informationen.
Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. GQ Magazin hebt die engagierte Community hervor, die den Open-Source-Browser aktiv mitentwickelt. Der Fokus auf Datenschutz und Privatsphäre, den auch GameStar betont, differenziert Firefox von den Browsern der großen Tech-Konzerne und könnte ein entscheidendes Argument für neue Nutzer sein. Das Digitale-Märkte-Gesetz der EU, das mehr Wahlfreiheit bei der Browserauswahl vorschreibt, führte laut ZDF ebenfalls zu einem Anstieg der Firefox-Nutzer, insbesondere auf iOS-Geräten.
Mozilla bemüht sich mit verschiedenen Strategien, die Attraktivität von Firefox zu steigern. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Browsers mit Fokus auf Performance und Datenschutz, wie von GameStar und ComputerBase thematisiert, experimentiert Mozilla mit Premium-Funktionen und VPN-Diensten, um neue Einnahmequellen zu erschließen und die Abhängigkeit von Google zu verringern. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um Firefox wieder zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Chrome und andere zu machen, wird sich zeigen.
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