Der Konflikt im Nahen Osten eskaliert weiter. Israelische Luftangriffe im Gazastreifen und im Libanon haben zahlreiche Todesopfer gefordert. Die Angaben zu den Opferzahlen variieren. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, meldet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa 36 Tote im Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen, darunter 15 Minderjährige. Die israelische Armee spricht hingegen von einem Einsatz gegen „Terroristen“ und „Terrorinfrastruktur“. Auch im Libanon wurden bei israelischen Luftangriffen zahlreiche Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium berichtet von mindestens 23 Todesopfern, darunter drei Kinder. Ein Angriff traf den Ort Almat, etwa 15 Kilometer östlich von Byblos. Drei Sanitäter starben bei einem weiteren Angriff in der Stadt Adlun. Das Ministerium verurteilte diesen Angriff als „Kriegsverbrechen“.
Die israelische Armee erklärte, sie habe in den vergangenen Tagen Dutzende Kämpfer der Hisbollah-Miliz im Libanon „eliminiert“ und Waffenlager sowie Abschussrampen zerstört. Die Süddeutsche Zeitung betont, dass viele Angaben von Konfliktparteien stammen und sich nicht unabhängig überprüfen lassen.
Dschabalia, ein dicht besiedeltes Flüchtlingsviertel im nördlichen Gazastreifen, wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach von der israelischen Armee angegriffen. Die aktuelle Situation dort wird als katastrophal beschrieben. Internationale Experten warnen vor einer drohenden Hungersnot im Norden des Gazastreifens, wie die Tagesschau berichtet. Die israelische Militärbehörde Cogat weist diese Warnungen jedoch zurück und bezeichnet die Daten der Experten als unvollständig und voreingenommen.
Die Bemühungen um eine Feuerpause sind laut katarischem Außenministerium ins Stocken geraten. Wie die FAZ berichtet, hat Katar seine Vermittlerrolle zwischen Israel und der Hamas vorerst ausgesetzt. Medienberichten zufolge hat Katar Hamas-Vertreter des Landes verwiesen, was von der Hamas jedoch dementiert wird. Deutschland setzt sich weiterhin für die Freilassung der rund 100 israelischen Geiseln ein, die sich in der Gewalt der Hamas befinden, so der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert (Süddeutsche Zeitung).
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist äußerst prekär. Die WHO fordert Soforthilfe für die Bevölkerung. Nach Angaben der UN sind fast 70 Prozent der Todesopfer im Gazastreifen Frauen und Kinder.
Quellen: