Die Adventszeit, traditionell im Familienkreis mit Kerzenschein und Tannenduft gefeiert, könnte eine neue Dimension erhalten: im Schrebergarten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) am 24.12.2024 berichtete, gewinnen Schrebergärten an Popularität und bieten weit mehr als nur Gartenarbeit. Sie spiegeln die Gesellschaft mit ihren Harmonien und Konflikten wider und ermöglichen es, Gemeinschaft, Demokratie und Integration im kleinen Rahmen zu erleben.
Besonders an Weihnachten, dem Fest der Gemeinschaft, zeigt sich das Potenzial dieser grünen Refugien. Schrebergärten sind Orte des Austauschs, des gemeinsamen Schaffens und des Feierns. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. betont auf seiner Webseite, dass die vielfältigen Aktivitäten in der Natur und die Einbindung in die Kleingärtnergemeinschaft Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Das Miteinander steht im Vordergrund, sei es bei der gemeinsamen Gartenpflege, der Organisation von Festen oder der gegenseitigen Unterstützung bei der Gartenarbeit.
Dieses Miteinander basiert auf Regeln und Kompromissen, die das Zusammenleben in der Gartenanlage ermöglichen. Die Rheinische Post berichtete am 07.09.2015 über den Kleingartenverein Hackenbroich, der mit einem Sommerfest die Gemeinschaft seiner Mitglieder feierte. Der Vorsitzende hob dabei den Wandel der Kleingartenkultur hervor: vom reinen Gemüseanbau hin zur Oase der Freizeit und Entspannung. Auch die zunehmende Internationalität und die damit verbundene Bereicherung des Vereinslebens wurden betont.
Der Einstieg ins Schrebergartenleben kann jedoch, insbesondere für Neulinge, eine Herausforderung darstellen. Die Webseite „hauptstadtgarten.de“ bietet Tipps zur Übernahme eines Schrebergartens im Herbst. Die Dokumentation des Gartens, die Erstellung eines Gartenplans und der Austausch mit den Vorpächtern sind wichtige Schritte, um sich mit dem neuen Garten vertraut zu machen und die Gemeinschaft kennenzulernen. Fragen zu den Pflanzen, Schädlingen, Nachbarn und den Gepflogenheiten im Verein helfen bei der Integration und vermeiden Missverständnisse.
Auch Ursula Kopp gibt in ihrem Buch „Mein Jahr im Kleingarten. Schrebergarten für Anfänger“, erhältlich bei Hugendubel, wertvolle Tipps für den Einstieg ins Gartenleben. Sie beschreibt die monatlichen Arbeiten im Zier-, Obst- und Gemüsegarten und stellt verschiedene Pflanzen vor. Auch sie unterstreicht den Wert der Gemeinschaft und die Möglichkeit, im Schrebergarten dem Alltag zu entkommen und Erholung zu finden.
Weihnachten im Garten könnte somit eine Alternative für diejenigen sein, die dem Großstadttrubel entfliehen und die Festtage in einer ruhigen und gemeinschaftlichen Atmosphäre verbringen möchten. Die Wärme des Zusammenhalts, die Freude am gemeinsamen Tun und die Verbundenheit mit der Natur könnten eine neue Weihnachtstradition begründen.