Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, konnte Deutschland im Jahr 2024 erneut die beeindruckende Zahl von 100 neuen Weltrekorden verzeichnen. Diese Information wurde von Olaf Kuchenbecker, dem obersten Verantwortlichen des Rekord-Instituts für Deutschland, gegenüber der dpa bestätigt. Damit bleibt die Anzahl der neuen Rekorde im Vergleich zum Vorjahr konstant. Von ungewöhnlichen Sammlungen bis hin zu sportlichen Höchstleistungen reicht das Spektrum der erreichten Rekorde, wie Die Zeit berichtet.
Die im Jahr 2024 aufgestellten Rekorde zeichnen sich durch ihre große Vielfalt aus. Besondere Aufmerksamkeit erregte eine Familie aus Rinteln (Niedersachsen), die mit 600 Plastik-Weihnachtsbäumen in ihrem Haus einen neuen Rekord aufstellte. Im musikalischen Bereich konnte der Hamburger Promi-Gastronom und Rockmusiker Uli Salm mit seiner Sammlung von 911 Bassgitarren den Weltrekord für die größte Sammlung dieser Art erringen. Auch im sportlichen Bereich gab es bemerkenswerte Leistungen: Eine Frau aus Sachsen umrundete den Bodensee laufend in über 55 Stunden ohne Schlaf. Einen Rekord der etwas anderen Art stellten Mitglieder des Arbeiter-Samariter-Bundes in Mecklenburg-Vorpommern auf: Sie reanimierten eine Übungspuppe über mehrere Stunden und erzielten damit den Rekord für die längste Reanimation (Staffel). In Rheinland-Pfalz wurde die längste statische Fahrrad-Schlange mit einer Länge von 1,6 Kilometern gebildet.
Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Institut für Deutschland interpretiert die hohe Anzahl an Rekorden als Ausdruck der Kreativität der Deutschen in ihrer Freizeitgestaltung. Gegenüber der dpa erklärte er, dass das Brechen von Rekorden eine Freizeitaktivität sei, die sich über Jahre entwickelt habe. Besonders in Bereichen wie Kampfsport und Fitness sei der Wettbewerb besonders stark ausgeprägt, was die Rekordjagd zusätzlich antreibe. Kuchenbecker beschreibt die Motivation, immer neue Rekorde aufzustellen, sogar als eine Art "Sucht".
Das in Hamburg ansässige Rekord-Institut für Deutschland ist zuständig für die Prüfung, Bestätigung und Zertifizierung von Weltrekordversuchen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sechs Rekordrichter und -richterinnen bewerten die Leistungen nach festgelegten Regeln, entweder direkt vor Ort oder im Nachhinein. Das Institut feierte im Oktober sein zehnjähriges Bestehen und hat in dieser Zeit laut Kuchenbecker rund 1.000 Weltrekorde bestätigt. Es gilt als das deutschsprachige Pendant zum Guinnessbuch der Rekorde.
Laut Kuchenbecker kommen Rekord-Anwärter aus allen Bundesländern. Massenrekorde seien jedoch eher in Städten zu finden, während auf dem Land vermehrt sportliche Rekorde aufgestellt werden.
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