September 18, 2024
Feuerwehrunterricht für alle Schulen in Brandenburg geplant
Feuerwehr-Unterricht in Brandenburg

Wahlpflichtfach: Feuerwehr-Unterricht soll landesweites Angebot werden

Der Feuerwehrunterricht an Schulen in Brandenburg soll in Zukunft flächendeckend angeboten werden. Dies wurde in einem gemeinsamen Eckpunktepapier des Innen- und Bildungsministeriums bekannt gegeben. Das Projekt „Feuerwehr macht Schule“, das bereits seit dem Schuljahr 2019/2020 an ausgewählten Schulen durchgeführt wird, soll nun ausgeweitet werden. Aktuell wird der Feuerwehrunterricht als Wahlpflichtfach an 22 Schulen angeboten, nachdem er ursprünglich an drei Schulen eingeführt wurde.

Hintergrund des Projekts

Das Ziel des Projekts ist es, das Ehrenamt in der Feuerwehr zu stärken und gleichzeitig den Schülern wichtige Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich Brand- und Katastrophenschutz zu vermitteln. Innenminister Michael Stübgen (CDU) bezeichnete das Wahlpflichtfach als „Brandenburger Erfolgsprojekt“, das auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung gefunden hat. In einem Flächenland wie Brandenburg sei es entscheidend, dass die Bevölkerung vor Ort aktiv in den Brand- und Katastrophenschutz eingebunden wird.

Fortbildung für Lehrkräfte

Um die Qualität des Unterrichts zu gewährleisten, sollen interessierte Lehrkräfte zu Ausbildern der Feuerwehr fortgebildet werden. Darüber hinaus wird auch die Einbindung von Seiteneinsteigern mit Feuerwehrhintergrund angestrebt, um das Angebot weiter auszubauen und die Kapazitäten zu erhöhen. Dies könnte dazu beitragen, dass mehr Schulen in der Lage sind, Feuerwehrunterricht anzubieten.

Ausstattung der Schüler

Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Verbesserung der Ausstattung der Schüler mit Feuerwehr-Schutzkleidung. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass die Schüler während des Unterrichts angemessen geschützt sind und die praktischen Übungen unter realistischen Bedingungen stattfinden können.

Vorbereitung auf den Übergang ins Berufsleben

Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) betonte die Bedeutung des Feuerwehrunterrichts für die persönliche Entwicklung der Schüler. Durch die Teilnahme an diesem Fach würden die Schülerinnen und Schüler nicht nur auf den Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Zusammenhalt, Gemeinschaft und Disziplin erlernen. Zudem wird das aktive Zuhören und die gegenseitige Unterstützung gefördert, was in einer zunehmend komplexen Gesellschaft von großer Bedeutung ist.

Finanzielle Unterstützung und Personalbedarf

Für die flächendeckende Einführung des Feuerwehrunterrichts in ganz Brandenburg ist eine angemessene finanzielle Unterstützung sowie ausreichend Personal erforderlich. Innenminister Stübgen wies darauf hin, dass der Erfolg des Projekts nicht zu einer zusätzlichen Belastung für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute führen sollte. Daher ist es wichtig, dass die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden, um die Qualität des Unterrichts aufrechtzuerhalten und die Feuerwehrleute zu entlasten.

Ausblick

Die Ausweitung des Feuerwehrunterrichts in Brandenburg könnte ein bedeutender Schritt zur Stärkung des Ehrenamts und zur Verbesserung des Katastrophenschutzes in der Region sein. Durch die Integration von Feuerwehrwissen in den Schulunterricht wird nicht nur das Bewusstsein für Sicherheitsfragen geschärft, sondern auch das Interesse an einer möglichen beruflichen Laufbahn in der Feuerwehr geweckt. Die Landesregierung plant, die Umsetzung der Maßnahmen in den kommenden Monaten voranzutreiben, um sicherzustellen, dass der Feuerwehrunterricht bald an vielen weiteren Schulen angeboten werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Projekt „Feuerwehr macht Schule“ eine vielversprechende Initiative ist, die sowohl den Schülern als auch der Gemeinschaft zugutekommt. Die kommenden Schritte werden entscheidend dafür sein, wie erfolgreich die Implementierung des Feuerwehrunterrichts in ganz Brandenburg sein wird.

Quellen: dpa, Zeit Online, rbb24

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