Als Reaktion auf den Vorfall auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf hessischen Weihnachtsmärkten erhöht. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung (FAZ) kündigte Innenminister Roman Poseck (CDU) ein dreistufiges Sicherheitskonzept an.
Die FAZ zitiert Poseck: "Hessen wird auf die schreckliche Terrortat von Magdeburg reagieren." Hessische Sicherheitsbehörden berieten bereits am Samstagmorgen über die notwendigen Maßnahmen. Obwohl die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten laut Poseck schon zuvor "außergewöhnlich hoch" war, sollen zusätzliche Maßnahmen die Sicherheit weiter erhöhen.
Das dreistufige Konzept beinhaltet laut FAZ eine weitere Verstärkung der Polizeipräsenz, intensivere Kontrollen der Zugänge zu den Märkten, unter anderem durch zusätzliche Polizei-Standposten, und eine verstärkte Überwachung der umliegenden Straßen. Ziel ist laut FAZ die frühzeitige Erkennung potenzieller Gefahren und verdächtiger Personen oder Fahrzeuge.
In Frankfurt, wo der Weihnachtsmarkt am Sonntag endete, war die erhöhte Polizeipräsenz deutlich sichtbar. Die FAZ berichtet von zahlreichen Streifenwagen rund um Römerberg und Paulsplatz sowie von Polizeistreifen in den Besuchermengen. Zufahrtsstraßen wurden durch Sperren gesichert, um eine ähnliche Tat wie in Magdeburg zu verhindern.
Am Sonntag zog Innenminister Poseck laut FAZ zusammen mit dem Frankfurter Polizeipräsidenten Stefan Müller und dem Leiter des 1. Polizeireviers, Sascha Köhler, Bilanz. Der Frankfurter Weihnachtsmarkt und auch die anderen hessischen Weihnachtsmärkte seien "weitgehend ruhig verlaufen". Trotz über drei Millionen Besuchern in Frankfurt gab es lediglich 65 Strafanzeigen, darunter 20 Taschendiebstähle. Die FAZ zitiert Müller, der die Effektivität der Polizeistreifen und -standposten betonte. Zusätzlich waren Not-Interventionsteams und eine umfassende Videoüberwachung im Einsatz.
Auch die Tourismus und Congress GmbH (TCF), Organisator des Frankfurter Weihnachtsmarktes, passte ihr Sicherheitskonzept nach dem Vorfall in Magdeburg an, so die FAZ.
Auch in anderen hessischen Städten wie Weilburg wurden zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Der Hessische Rundfunk (hr) berichtete, dass Feuerwehr- und Ordnungsamtsfahrzeuge die Zugänge zum Weihnachtsmarkt blockierten. In Kassel wurden laut hr die Zufahrtsstraßen zur Innenstadt durch Polizeifahrzeuge gesperrt und Tramlinien umgeleitet. Darmstadt hingegen verzichtete laut hr auf zusätzliche Maßnahmen und vertraute auf das bestehende Sicherheitskonzept und die Einsatzkräfte vor Ort.
Der Tagesspiegel berichtet, dass der mutmaßliche Täter in Magdeburg einen Rettungsweg nutzte, um auf das Weihnachtsmarktgelände zu gelangen, wo es keine Poller oder andere Hindernisse gab. Der Magdeburger Beigeordnete für Personal, Bürgerservice und Ordnung, Ronni Krug, verteidigte laut Tagesspiegel das Sicherheitskonzept und betonte die Anwesenheit mobiler Polizeieinsatzkräfte.
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