Am Wochenende fand in Henstedt-Ulzburg der Landesparteitag der AfD Schleswig-Holstein statt. Bereits zum Auftakt versammelten sich mehrere hundert Demonstranten, um lautstark gegen die Partei zu protestieren. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, setzte sich am Vormittag ein Aufzug mit rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Bewegung. Unter den Protestierenden befanden sich laut dpa verschiedene Gruppen, darunter „Omas gegen Rechts“, Verbände, Parteien, Familien mit Kindern sowie ein schwarzer Block. Mit bunten Fahnen und Plakaten mit Aufschriften wie „Fledermaus statt Nazi-Graus“, „Nicht mit uns“ und „Nationalismus raus aus den Köpfen“ machten sie ihrem Unmut Luft.
Die Stimmung vor dem Bürgerhaus, dem Veranstaltungsort des Parteitags, wurde von einer Polizeisprecherin als „hier und da hitzig“ beschrieben, blieb aber zunächst, abgesehen von kleineren Auseinandersetzungen, ohne größere Zwischenfälle. Wie die dpa weiter meldet, riefen die Demonstranten den ankommenden AfD-Mitgliedern Parolen wie „Schämt euch“ und „Ihr habt keinen Platz in dieser Stadt“ entgegen.
Bereits am Vorabend des Parteitags war die Polizei im Bürgerhaus im Einsatz. Im Toilettenbereich war eine stark riechende Flüssigkeit verschüttet worden. Zwei Personen in Halloween-Kostümen wurden laut dpa am Tatort beobachtet. Die Feuerwehr stellte fest, dass die Flüssigkeit höchstwahrscheinlich keine gesundheitsgefährdenden Substanzen enthielt. Einen Zusammenhang mit dem AfD-Parteitag konnte die Polizei zunächst nicht ausschließen. Die weiteren Ermittlungen wurden der Fachdienststelle für politisch motivierte Straftaten der Bezirkskriminalpolizeiinspektion Kiel übergeben.
Der Protest gegen den AfD-Landesparteitag in Henstedt-Ulzburg reiht sich ein in eine Serie von Demonstrationen, die die Partei in der Vergangenheit begleitet haben. So berichteten die Kieler Nachrichten bereits am 4. Juni 2024 über Proteste, die sich gegen eine AfD-Abschlusskundgebung zur Europawahl im Bürgerhaus formierten (Quelle: Kieler Nachrichten). Auch das Hamburger Abendblatt thematisierte im Vorfeld des Parteitags die geplanten Proteste und kündigte einen „bunten Regenbogen-Protest“ an (Quelle: Hamburger Abendblatt). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte ebenfalls zum Protest gegen den Parteitag aufgerufen und eine kreative Protestaktion für den zweiten Tag der Veranstaltung angekündigt (Quelle: DGB Nord). Die Lübecker Nachrichten berichteten über einen ähnlichen Protest im September 2023, bei dem rund 500 Menschen gegen einen AfD-Parteitag in Henstedt-Ulzburg demonstrierten (Quelle: Lübecker Nachrichten). Auch „Omas gegen Rechts“ mobilisierten für den Gegenprotest und erinnerten an einen Vorfall im Jahr 2020, bei dem ein AfD-Anhänger mit seinem Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren war (Quelle: Omas gegen Rechts Nord). Die Süddeutsche Zeitung berichtete ebenfalls über die Proteste (Quelle: Süddeutsche Zeitung), ebenso wie der Stern (Quelle: Stern) und die Zeit (Quelle: Zeit Online). Das Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag berichtete ebenfalls über die Proteste und lieferte weitere Details zu den Ereignissen (Quelle: shz.de).
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