29.10.2024
Krankenhausaufenthalte bei Kindern in Schleswig-Holstein steigen

Gesundheit von Kindern in Schleswig-Holstein: Anstieg der Krankenhausbehandlungen

Die Anzahl der Kinder, die in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern behandelt werden müssen, steigt. Wie die Zeit am 29. Oktober 2024 berichtete (Quelle), hat die AOK NordWest eine Auswertung vorgenommen, die einen kontinuierlichen Anstieg der Krankenhauseinweisungen seit dem ersten Pandemiejahr 2020 zeigt. Im Jahr 2023 wurden 7.852 bei der AOK versicherte Kinder bis 17 Jahre stationär in schleswig-holsteinischen Kliniken behandelt. Im Vorjahr 2022 waren es 7.472 Kinder. Das entspricht einem Anstieg von 9,6 Prozent im Vergleich zu 2020, in dem 7.166 Einweisungen verzeichnet wurden.

Gehirnerschütterungen weiterhin häufigste Ursache

Als Hauptgrund für die Krankenhauseinweisungen nennt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann weiterhin Gehirnerschütterungen. Diese entstehen meist durch Stürze. Wie die AOK mitteilt, ist es wichtig, Kinder nach einem Sturz genau zu beobachten, da sich Symptome einer Gehirnerschütterung, wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Sprach- und Gangstörungen, Blässe oder gar Bewusstlosigkeit, auch erst Tage später zeigen können. Besonders bei Säuglingen, die oft nur geringe Beschwerden zeigen, sei es ratsam, nach einem Kopfunfall immer einen Arzt aufzusuchen, um einen Schädelbruch auszuschließen.

Bronchitis und Infektionen ebenfalls häufige Diagnosen

Neben Gehirnerschütterungen sind akute Bronchitis, Infektionen der oberen Atemwege und Magen-Darm-Infekte weitere häufige Ursachen für Krankenhausaufenthalte bei Kindern. Tom Ackermann betont, dass ein Krankenhausaufenthalt für Kinder und Eltern eine belastende Situation darstellt. Gerade für kleine Kinder sei die Begleitung eines Elternteils im Krankenhaus wichtig. Die Kosten für eine Begleitperson werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, wenn der Arzt die medizinische Notwendigkeit bescheinigt.

Zusätzliche Belastungen durch psychische Erkrankungen

Neben den genannten physischen Erkrankungen spielen auch psychische Belastungen eine zunehmende Rolle. Wie der NDR am 18. Januar 2024 berichtete, fühlt sich fast jedes dritte Kind und Jugendliche in Schleswig-Holstein psychisch belastet (Quelle). Die Verfügbarkeit von Therapieplätzen ist weiterhin ein Problem. Expertinnen und Experten fordern daher präventive Maßnahmen, wie beispielsweise ein Schulfach "Seelische Gesundheit".

Langfristige Entwicklungen und Herausforderungen

Die Ärzte Zeitung berichtete am 7. Juni 2024 über eine Studie zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Schleswig-Holstein (Quelle). Die Studie zeigt, dass zwar die meisten Kinder gesund sind, aber es dennoch Herausforderungen gibt, insbesondere bei Kindern mit speziellem Versorgungsbedarf und aus sozial schwächeren Familien. Auch die Verfügbarkeit von bestimmten Therapien, wie Logopädie, Ergotherapie oder Psychotherapie, stellt ein Problem dar.

Die Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aus der KiGGS-Studie (Quelle) liefern weitere wichtige Erkenntnisse zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Studie untersucht verschiedene Aspekte der Gesundheit, darunter körperliche und psychische Gesundheit, gesundheitsrelevantes Verhalten und die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen.

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