Ein russisches Gericht hat zwei Soldaten wegen des Mordes an neun ukrainischen Zivilisten, darunter zwei Kinder, zu lebenslanger Haft verurteilt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, ereignete sich die Tat vor rund einem Jahr in der von russischen Truppen besetzten Stadt Wolnowacha im Gebiet Donezk. Die beiden Angeklagten sollen in ein Haus eingedrungen sein und dort eine Großfamilie, bestehend aus drei Generationen, mit schallgedämpften Waffen erschossen haben. Der Zeit Online Artikel berichtet ebenfalls über diesen Fall.
Die russische Nachrichtenagentur Tass meldet, dass die Angeklagten die Tat bestreiten und Einspruch gegen das Urteil eingelegt haben. Ursprünglich wurde vermutet, dass der Versuch, im Krieg verbotenen Wodka zu beschaffen, das Motiv für die Tat war. Das Urteil hält jedoch fest, dass die Täter aus "politischem, ideologischem, rassistischem, nationalem oder religiösem Hass" gehandelt haben. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Die Ukraine hat russischen Truppen wiederholt schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen, die Moskau in der Regel bestreitet. Das russische Parlament hat sogar ein Gesetz erlassen, das die angebliche Diffamierung der russischen Armee unter Strafe stellt. Öffentliche Berichte über solche Urteile, insbesondere mit einer Begründung, die ukrainische Vorwürfe bestätigt, sind laut dpa vergleichsweise selten. Ähnliche Informationen finden sich auch im Artikel des Stern.
Die Stadt Wolnowacha im ostukrainischen Gebiet Donezk ist einer von vielen Orten, die im Zuge des Krieges von russischen Soldaten überfallen wurden. Die Verurteilung der beiden Soldaten wegen neunfachen Mordes wirft ein Schlaglicht auf die schwierige Situation in den besetzten Gebieten und die andauernden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine. Der Trierische Volksfreund berichtete ebenfalls über die Verurteilung und die Hintergründe des Falls.
Die Verurteilung der beiden russischen Soldaten ist ein seltener Fall, in dem russische Behörden Kriegsverbrechen in der Ukraine ahnden. Die Begründung des Urteils, die auf Hass als Motiv verweist, unterstreicht die Komplexität des Konflikts und die schweren Vorwürfe gegen die russischen Truppen. Die Grafschafter Nachrichten greifen die Thematik ebenfalls auf und berichten über die Verurteilung und die Reaktionen darauf.