Nach einer Ellenbogenoperation arbeitet der ehemalige Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter intensiv an seiner Rückkehr in den Spitzensport und strebt die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Tokio im kommenden September an. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, dass der 31-Jährige seit August wieder trainiert, nachdem er sich im Juli einem chirurgischen Eingriff unterziehen musste. Seinen letzten Wettkampf bestritt Vetter bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig, wo er die Olympia-Qualifikation aufgrund anhaltender Beschwerden verpasste. Die Operation bei einem international renommierten Spezialisten bezeichnet Vetter laut dpa als „beste Entscheidung“.
Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, fokussiert sich Vetters Training aktuell auf wurfspezifische Übungen. Nachdem er zunächst mit Medizinbällen und Kugeln trainierte, hält er mittlerweile wieder einen Speer in der Hand. Trotz der Fortschritte sei er noch nicht völlig schmerzfrei, so Vetter. Gegenüber der dpa erklärte er jedoch, dass die Schmerzen zum Anpassungsprozess gehörten und gut auszuhalten seien. Die Schwierigkeit liege in der richtigen Dosierung der Belastung.
Eine konkrete Planung für die Wettkampf-Rückkehr wird laut tz erst im Frühjahr erfolgen. Vetter visiert eine Weite von 85 bis 86 Metern an, womit er die geforderte WM-Norm von 85,50 Metern erfüllen würde. Diese Marke sieht er als Zwischenziel. Sein deutscher Rekord von 97,76 Metern aus dem Jahr 2020 ist immer noch die zweitgrößte Weite der Speerwurf-Geschichte. Die „Volksstimme“ berichtete in einem anderen Zusammenhang, dass Vetter in einem Interview im Juli 2023 die Schwierigkeiten seines Comebacks als "extrem hart" bezeichnet hatte. Obwohl die WM-Teilnahme sein vorrangiges Ziel ist, hat Vetter auch die Olympischen Spiele in Paris 2024 im Blick. Selbst über die Weihnachtsfeiertage will er nicht gänzlich auf das Training verzichten, wie er laut dpa erklärte. "Konkret und ehrgeizig liegt im Blut eines Leistungssportlers", so Vetter.