Das ifo Institut erwartet für 2025 eine Inflation von über zwei Prozent. Wie die Zeit basierend auf einer dpa-Meldung berichtet, geht das Institut davon aus, dass die Teuerungsrate auch in den kommenden Monaten bei etwa 2,5 Prozent liegen und damit das Ziel der Europäischen Zentralbank übersteigen wird. Diese Einschätzung äußerte Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des ifo Instituts.
Grundlage für die Prognose des ifo Instituts ist eine monatliche Umfrage zu den Preisplänen der deutschen Wirtschaft. Wie die Zeit weiter ausführt, lagen diese im Januar nahezu unverändert bei knapp 19,6 Punkten. Dieser Wert gibt den Saldo aus Unternehmen an, die Preiserhöhungen planen, und solchen, die Preissenkungen planen. Die Höhe der geplanten Preisänderungen wird in der Umfrage nicht erfasst.
Besonders im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel ist mit Preissteigerungen zu rechnen. Laut Zeit stiegen die Preispläne bei den Dienstleistern von 19,9 auf 27,5 Punkte. Insbesondere Hotels, Reisebüros und Anbieter im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung planen demnach höhere Preise. In der Gastronomie hingegen sank der Indikator. Im Einzelhandel stieg der Wert von 28,5 auf 30,2 Punkte. Vor allem Händler von Spielwaren, Bekleidung, Blumen und Schreibwaren planen Preiserhöhungen. Bei Nahrungsmitteln und Getränken, Elektrogeräten, in Baumärkten und im Kfz-Handel lässt der Preisdruck hingegen nach. Der Fahrradhandel plant sogar Preissenkungen.
Deutlich geringer sind die Preiserwartungen im Verarbeitenden Gewerbe. Hier sanken die Preispläne minimal auf 6,6 Punkte. Laut der ifo-Umfrage wollen vor allem die energieintensiven Industriebereiche in den kommenden Monaten ihre Preise senken. Im Bauhauptgewerbe liegen die Preiserwartungen bei 0,5 Punkten. Hier halten sich laut ifo Institut die Unternehmen, die Preise erhöhen wollen, mit denen, die sie senken wollen, weiterhin in etwa die Waage.
Die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland ist weiterhin von Unsicherheit geprägt. Wie das ifo Institut auf seiner Website berichtet, ist die Stimmung unter Unternehmen und Haushalten schlecht. Für 2024 prognostiziert das Institut ein Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von nur 0,2 Prozent. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet. Statista gibt an, dass das ifo Institut für 2025 einen Anstieg der Bruttowertschöpfung um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Diese Entwicklung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter der Krieg in der Ukraine, die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland und die anhaltende Inflation.
Die Inflationsprognosen des ifo Instituts stehen im Kontext einer global anhaltenden hohen Inflation. Wie das ifo Institut in einer Studie mit dem Swiss Economic Policy Institute feststellte, erwarten Wirtschaftsexperten weltweit weiterhin hohe Inflationsraten. Für 2023 wird eine globale Durchschnittsinflationsrate von 7 Prozent erwartet.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/31/ifo-erwartet-inflation-ueber-2-prozent
https://www.ifo.de/prognosen/ifo-konjunkturprognose
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1113618/umfrage/corona-krise-prognose-zur-wirtschaftsleistung-nach-wirtschaftsbereichen/
https://www.ifo.de/en/facts/2023-04-13/economic-experts-survey-inflation-remains-high-worldwide-q1-2023
