Der Technologiekonzern Bosch verzeichnete 2024 einen deutlichen Gewinnrückgang. Wie die Zeit basierend auf einer Meldung der dpa berichtete, brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro ein, verglichen mit 4,8 Milliarden Euro im Vorjahr 2023. Auch der Umsatz sank leicht um ein Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung zeigte sich unzufrieden mit den Ergebnissen und räumte ein, dass der Konzern hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. „Trotz aller Anstrengungen konnten wir uns (...) den wirtschaftlichen Realitäten nicht entziehen“, wird Hartung zitiert. Ursprünglich hatte Bosch ein Wachstum von fünf bis sieben Prozent für 2024 angestrebt.
Als Hauptgründe für den Gewinneinbruch nannte Hartung die schwache Weltkonjunktur und „erhebliche Marktverzögerungen“ in Zukunftsfeldern wie der E-Mobilität, Wärmepumpen und Wasserstofftechnologien. Wie die Zeit die dpa zitiert, wachse Bosch in diesen Bereichen zwar, aber nicht im erhofften Tempo. Zusätzlich belasteten die hohen Investitionen in diese Zukunftsfelder das Ergebnis. Laut Finanzchef Markus Forschner schrieb jedoch keine der Bosch-Sparten rote Zahlen, trotz teilweise deutlicher Umsatzrückgänge.
Der Stellenabbau bei Bosch ist ein weiteres Thema. Wie Reuters berichtet, plante Bosch bereits Ende 2024 einen Abbau von weltweit über 12.000 Stellen bis Ende 2032, davon gut 7.000 in Deutschland. Ende 2024 beschäftigte die Bosch-Gruppe weltweit 417.900 Mitarbeiter, 11.500 weniger als im Vorjahr. In Deutschland sank die Zahl der Beschäftigten um 4.400 auf 129.800. Weitere Abbauprogramme schließt Bosch nicht aus. Einem Artikel von Reuters zufolge plant Bosch zusätzlich bis Ende 2026 den Abbau von 1.200 Stellen in der Softwareentwicklung, davon 950 in Deutschland. Als Grund hierfür wird die langsamer als erwartete Entwicklung des vollautomatisierten Fahrens genannt.
Trotz der schwierigen Lage will Bosch 2025 Umsatz und Gewinn wieder steigern. Eine konkrete Prognose wird im Mai erwartet, wenn Bosch die vollständigen und geprüften Jahreszahlen präsentiert. Wie WardsAuto berichtet, kämpft Bosch weiterhin mit der Unprofitabilität im Geschäft mit herkömmlichen Bremssystemen, plant aber, in diesem Bereich zu bleiben und sich auf Differenzierungspotenziale zu konzentrieren.
Moneycontrol hebt hervor, dass Bosch trotz der aktuellen Herausforderungen durch verschiedene Faktoren für zukünftiges Wachstum gut aufgestellt ist. Dazu gehören die starke Nachfrage im Nutzfahrzeugsegment, der Fokus auf Lokalisierung zur Verbesserung der Profitabilität und die Führungsposition durch technologische Innovationen. Neue Wachstumsmöglichkeiten sieht das Unternehmen in den Bereichen Elektrofahrzeuge, digitale Lösungen und fortschrittliche Elektronik.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/31/gewinn-von-bosch-bricht-ein-das-sind-die-gruende
https://www.reuters.com/business/bosch-aims-cut-1200-jobs-software-division-by-end-2026-handelsblatt-2024-01-18/
https://www.wardsauto.com/suppliers/foundation-brakes-still-unprofitable-for-bosch
https://www.moneycontrol.com/news/business/moneycontrol-research/bosch-is-cruising-along-the-growth-highway-11996191.html