Brexit Auswirkungen Sachsen Außenhandel

Fünf Jahre nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU präsentiert sich der sächsische Außenhandel mit dem Vereinigten Königreich widerstandsfähiger als erwartet. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Sachsen, berichtet, haben sich die Exporte sächsischer Unternehmen nach Großbritannien seit dem Brexit fast verdoppelt. Im Zeitraum von Januar bis November 2024 erreichten sie einen Wert von knapp vier Milliarden Euro, ein Wert nahezu gleichauf mit dem Vorjahr. Die Automobilbranche ist dabei der zentrale Wachstumsmotor. Wie die Zeit schreibt, machten Autos und Wohnmobile 2024 mehr als zwei Drittel der sächsischen Ausfuhren nach Großbritannien aus. Weitere zehn Prozent entfielen auf Zulieferteile wie Fahrgestelle, Karosserien, Motoren und Zubehör. Großbritannien behauptet sich damit als einer der drei wichtigsten Exportmärkte für Sachsens Fahrzeugindustrie, neben China und den USA. Entgegen den Befürchtungen eines Einbruchs der Importe nach dem Brexit ist auch hier das Gegenteil der Fall. Der Warenwert der Einfuhren aus Großbritannien nach Sachsen übertraf mit 698 Millionen Euro im November 2024 bereits den Wert des gesamten Jahres 2023 (643 Millionen Euro). Dominiert wurden die Importe von Fahrzeugteilen im Wert von knapp 200 Millionen Euro (ein Plus von 68 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und Luftfahrzeugen im Wert von 117 Millionen Euro (ein Anstieg um neun Prozent). Während in Sachsen die Auswirkungen des Brexit auf den Außenhandel bisher moderat ausfallen, zeigen sich in anderen Bereichen und Regionen deutlichere Folgen. Der Tagesspiegel berichtete 2021 von Schwierigkeiten für britische Konsumenten beim Import von Waren aus der EU aufgrund neuer Gebühren und Zollbestimmungen. Auch die schottische Fischindustrie und die Musikindustrie sahen sich mit neuen Hürden konfrontiert. Die politischen Implikationen des Brexit für Schottland wurden ebenfalls im Tagesspiegel thematisiert. Der Wunsch nach Unabhängigkeit von Großbritannien wurde durch den Brexit, den eine Mehrheit der Schotten ablehnte, weiter befeuert. Die Universitäten Großbritanniens äußerten bereits 2016 im Tagesspiegel ihre Besorgnis über die möglichen negativen Folgen des Brexit, insbesondere hinsichtlich des Verlusts von EU-Forschungsgeldern und der Einschränkung der Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern. Quellen: * https://www.zeit.de/news/2025-01/30/fuenf-jahre-brexit-sachsens-aussenhandel-waechst-weiter * https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nun-bekommen-die-briten-die-quittung-fur-den-brexit-4224523.html * https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-der-eu-austritt-grossbritannien-auseinandertreibt-5050384.html * https://www.tagesspiegel.de/wissen/unis-furchten-schwere-folgen-des-brexit-5659141.html