Die Diskussion um Sprachstandserhebungen bei Kindern in Sachsen-Anhalt hat an Fahrt aufgenommen. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Sachsen vom 23. Januar 2025, berichtet, zeigte sich Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) offen für eine verbesserte Erhebung des Sprachstandes bei Kindern vor der Schuleinführung. "Wir brauchen so etwas", wird die Ministerin im Landtag zitiert. Sie verwies dabei auf eine gemeinsame Arbeitsgruppe von Bildungs- und Sozialministerium, die sich aktuell mit der Thematik auseinandersetzt. Konkret gehe es darum, die Möglichkeiten von Sprachstandserhebungen in Kindertagesstätten zu prüfen.
Die Grünen fordern, wie ebenfalls in der Zeit nachzulesen ist, die Einführung verpflichtender, landesweiter Sprachstandserhebungen für Kinder im Alter von viereinhalb Jahren. Ihre bildungspolitische Sprecherin, Susan Sziborra-Seidlitz, betonte, dass kein Kind mit Sprachproblemen in die Schule kommen solle. Die Zeit weist zudem darauf hin, dass, mit Ausnahme von Thüringen und Sachsen-Anhalt, alle anderen Bundesländer bereits landesweite Sprachstandserhebungen durchführen.
Die schwarz-rot-gelbe Koalition plant, das Thema in den Landtagsausschüssen weiter zu beraten. Die CDU-Fraktion befürwortet verpflichtende Sprachtests im Vorschulalter. Der CDU-Abgeordnete Matthias Redlich unterstrich laut Zeit die Notwendigkeit einer stärkeren Sprachförderung in Kitas und erklärte: "Vielen Kindern fehlen bei der Einschulung wichtige Grundlagen."
Radio Brocken berichtete am 23. Januar 2025 ebenfalls über die Debatte und hob hervor, dass Sprachprobleme zu Schwierigkeiten im Schulalltag führen können. Das Thema Sprachstandserhebung wird demnach intensiv diskutiert, um frühzeitig Förderbedarfe zu erkennen.
Über die bestehenden Sprachfördermaßnahmen im Land informiert die Webseite der gsub mbH. Dort wird das Programm „Sprach-Kitas“ im Land Sachsen-Anhalt vorgestellt. Dieses Programm, das als Bestandsicherung des Bundesprogramms „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ bis Ende 2024 fortgeführt wurde, zielt darauf ab, den Spracherwerb von Kindern bis zum Schuleintritt zu fördern. Die gsub mbH ist mit der Umsetzung des Programms betraut und übernimmt unter anderem die Beratung zur Programmumsetzung und die Bearbeitung von Mittelanforderungen. Ein Fokus liegt dabei auch auf der inklusiven Bildung und der Zusammenarbeit mit Familien.
Das Land Sachsen-Anhalt hat zudem bereits Maßnahmen zur Sprachförderung für zugewanderte Kinder und Jugendliche ergriffen. Wie auf der Webseite des Ministeriums für Bildung Sachsen-Anhalt dargestellt, wurde ein externes Förderprogramm für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 10 mit Sprachdefiziten ausgeweitet. Bildungsministerin Eva Feußner betonte die Bedeutung der deutschen Sprache für die Integration und die berufliche Zukunft. Das Programm zielt darauf ab, die Kinder und Jugendlichen sprachlich so zu fördern, dass sie aktiv am Unterricht teilnehmen können.
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/23/abgeordnete-debattieren-ueber-sprachprobleme-und-renten
https://www.radiobrocken.de/nachrichten/Politiker-wollen-Sprachstand-bei-Kindern-%C3%BCberpr%C3%BCfen-id1269609.html
https://www.gsub.de/projekte/foerdermanagement/programm-sprach-kitas-im-land-sachsen-anhalt
https://mb.sachsen-anhalt.de/details/bessere-integration-durch-sprachfoerderung-externer-foerderunterricht-fuer-zugewanderte-kinder-und-jugendliche-mit-sprachdefiziten-wird-ausgeweitet