23.1.2025
Weniger unerlaubte Einreisen nach Deutschland im Jahr 2024
Rückgang unerlaubter Einreisen nach Deutschland 2024

Rückgang unerlaubter Einreisen nach Deutschland 2024

Die Zahl der unerlaubten Einreisen nach Deutschland ist im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa Bayern, berichtet, registrierte die Bundespolizei insgesamt 83.000 unerlaubte Einreisen, ein Rückgang von knapp 35 Prozent im Vergleich zu den über 127.000 Fällen im Jahr 2023. Die Zeit berichtet weiter, dass allein in Bayern 19.341 unerlaubte Einreisen verzeichnet wurden, im Vergleich zu 34.209 im Vorjahr. Davon wurden 10.070 Personen "unmittelbar an der Grenze oder im Zusammenhang mit dem illegalen Grenzübertritt zurückgewiesen oder zurückgeschoben".

Auch die Tagesschau meldete am 31. Oktober 2024 einen Rückgang der unerlaubten Einreisen um 13 Prozent in den ersten drei Wochen nach Beginn der stationären Kontrollen an allen deutschen Landgrenzen Mitte September. Die Bundespolizei traf in diesem Zeitraum auf 3.464 Ausländer, die ohne Erlaubnis einreisen wollten, und wies 2.073 von ihnen direkt an der Grenze zurück. Im Vergleichszeitraum vor den stationären Kontrollen waren es 3.984 unerlaubte Einreisen und 2.353 Zurückweisungen.

Laut Statista sank die Zahl der unerlaubten Einreisen im Dezember 2024 auf rund 5.680. Dies entspricht einem Rückgang von etwa 8 Prozent gegenüber dem Vormonat und etwa 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Statista führt den Rückgang unter anderem auf die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz im Herbst 2023 zurück, die abschreckend gewirkt hätten. Besonders hohe Zahlen unerlaubter Einreisen wurden im September und Oktober 2023 mit jeweils über 20.000 Fällen verzeichnet, was Statista sowohl auf ein erhöhtes Zuwanderungsaufkommen als auch auf eine verstärkte Kontrollintensität der Bundespolizei zurückführt.

Entgegen dem bundesweiten Trend verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern einen Anstieg unerlaubter Einreisen aus Polen um rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der NDR am 18. Januar 2025 berichtete. Die Bundespolizei Pasewalk registrierte über 700 Migrantinnen und Migranten mehr als 2023. Als Grund nennt der NDR die leichtere Überquerung der "grünen Grenze" zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Polen im Vergleich zu den stärker kontrollierten Grenzabschnitten mit natürlichen Hindernissen wie Oder und Neiße weiter südlich.

Eine Kleine Anfrage der Linken im Bundestag (20/14387) thematisiert die Asylpolitik und Zurückweisungen an den deutschen Binnengrenzen und fragt nach der Anzahl unerlaubter Einreisen, Asylgesuche und Zurückweisungen im zweiten Halbjahr 2024. Die Anfrage verweist auf eine vorherige Antwort der Bundesregierung, die einen deutlichen Anstieg der Zurückweisungen von bei der unerlaubten Einreise festgestellten Personen im ersten Halbjahr 2024 belegte.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/23/zahl-unerlaubter-einreisen-2024-massiv-zurueckgegangen

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1469432/umfrage/unerlaubte-einreisen-nach-deutschland-nach-monaten/

https://www.tagesschau.de/inland/weniger-unerlaubte-einreisen-100.html

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Illegale-Einreisen-Deutlich-weniger-in-Deutschland-mehr-in-MV,einreisebilanz102.html

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/353771/umfrage/verstoesse-im-bereich-schleusungskriminalitaet-in-deutschland/

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1037716

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