Europäische Banken steuern auf Rekordauszahlungen an Aktionäre zu. Wie die F.A.Z. berichtet, schätzt die UBS, dass für das Geschäftsjahr 2024 Dividenden und Aktienrückkäufe von über 120 Milliarden Euro fließen werden. HSBC, BNP Paribas und Unicredit führen die Liste der Banken mit den höchsten Auszahlungssummen an. Laut F.A.Z. prognostiziert die UBS auch für die Jahre 2025 und 2026 ähnlich hohe Gewinne und Ausschüttungen.
Diese Entwicklung steht im Kontrast zu sinkenden Leitzinsen. Trotzdem haben die Banken, wie die F.A.Z. schreibt, hervorragende Gewinne erzielt. Jason Napier, Leiter des Bankenresearch der UBS-Investmentbank, wird von der F.A.Z. mit der Aussage zitiert, dass Investoren "deutlich zu vorsichtig mit Blick auf die nächsten zwölf bis achtzehn Monate" seien. Der Markt erwarte einen Abschwung der Dividenden und Aktienrückkäufe, so Napier laut F.A.Z. weiter.
Die Rendite aus Dividenden und Aktienrückkäufen erreichte im vergangenen Geschäftsjahr 10,6 Prozent, wie die F.A.Z. berichtet. Nur die Energiebranche schüttete höhere Renditen aus. Auch die Citigroup prognostiziert laut F.A.Z. für 2025 hohe Dividenden und Rückkäufe von 134 Milliarden Euro.
Wie der Financial Times berichtet, plant Barclays, in den nächsten drei Jahren 10 Milliarden Pfund an die Aktionäre zurückzugeben. Standard Chartered plant im gleichen Zeitraum 5 Milliarden Dollar zurückzugeben. JPMorgan-Analyst Mislav Matejka wird mit der Aussage zitiert, dass dies der Höhepunkt der Ausschüttungen sein könnte. Regulierungsbehörden seien möglicherweise nicht bereit, künftig noch höhere Ausschüttungen an Investoren zu dulden.
Ein Bericht der Europäischen Zentralbank (EZB) aus dem Jahr 2020 zeigt, dass US-Banken in den Jahren vor 2020 Aktienrückkäufe bevorzugten, während europäische Banken eher Dividenden ausschütteten. Die EZB empfahl Banken im März 2020, bis Oktober 2020 auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe zu verzichten, um die Kreditvergabe zu stützen.
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