23.1.2025
Russlands Krieg gegen die ukrainische Kultur
Zerstörung des kulturellen Erbes der Ukraine durch Russland

Zerstörung des kulturellen Erbes der Ukraine durch Russland

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine richtet sich nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen das kulturelle Erbe des Landes. Wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung einer Ausstellung mit geretteten Kunstwerken aus Odessa in Berlin betonte, ist der Krieg auch ein „Krieg gegen die Kultur der Ukraine“ (dpa via Zeit Online). Steinmeier warnte vor der Zerstörung von Baudenkmälern, Kultureinrichtungen und dem Raub von Kunstwerken, die darauf abzielen, das „kulturelle Gedächtnis“ der Ukraine auszulöschen (dpa via Zeit Online).

Die Ausstellung in der Berliner Gemäldegalerie, die unter dem Titel „Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts“ läuft, zeigt rund 60 gerettete Gemälde aus Odessa im Dialog mit Werken aus Berliner Sammlungen (dpa via Zeit Online). Kulturstaatsministerin Claudia Roth unterstrich die Bedeutung der Ausstellung als Zeichen der deutsch-ukrainischen Freundschaft und betonte die Zugehörigkeit der Ukraine zum europäischen Kulturerbe (dpa via Zeit Online).

Die Zerstörung des ukrainischen Kulturerbes ist ein weitreichendes Problem. Wie Wikipedia berichtet, wurden seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 zahlreiche Kulturstätten beschädigt oder zerstört, darunter Museen, Archive, Kirchen und historische Gebäude. Die UNESCO dokumentierte bis Mai 2022 Schäden an 127 Stätten, darunter die Dormitio-Kathedrale in Charkiw und das Schauspielhaus in Mariupol (Wikipedia). Das Iwankiw-Museum für Geschichte und Heimatgeschichte, das Werke der bekannten ukrainischen Künstlerin Marija Prymatschenko beherbergte, wurde durch russischen Beschuss zerstört (Wikipedia).

Der Europarat verurteilt die Zerstörung des kulturellen Erbes in der Ukraine aufs Schärfste und sieht darin einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht, insbesondere das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz von Kulturgütern bei bewaffneten Konflikten (Europarat). Der Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates unterstreicht die Notwendigkeit, die Ukraine bei der Dokumentation und dem Wiederaufbau ihres kulturellen Erbes zu unterstützen (Europarat).

Neben der physischen Zerstörung von Kulturstätten spielt auch der Kunstraub eine Rolle. Wie die Zeitschrift „Religion & Gesellschaft Ost Europas“ (RGOW) berichtet, wurden zahlreiche Museen und Archive in den besetzten Gebieten, insbesondere in Cherson, ausgeraubt. Der Verbleib der gestohlenen Kunstwerke ist oft unbekannt. Die New York Times bezeichnete den Kunstraub in der Ukraine als den größten seit dem Zweiten Weltkrieg (zitiert nach RGOW).

Die UNESCO und zahlreiche internationale Organisationen unterstützen die Ukraine beim Schutz und der Dokumentation ihres kulturellen Erbes. Die UNESCO kennzeichnet wichtige historische Stätten mit dem Emblem der Haager Konvention, um ihren Schutzstatus zu verdeutlichen (UNESCO). In Deutschland engagieren sich unter anderem das Ukraine Art Aid Center und das Netzwerk Kulturgutschutz Ukraine für den Erhalt des ukrainischen Kulturerbes (UNESCO).

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/23/steinmeier-russland-zerstoert-kulturelles-erbe-der-ukraine

https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainisches_Kulturerbe_w%C3%A4hrend_der_russischen_Invasion_2022

https://rm.coe.int/die-zerstorung-des-kulturellen-erbes-in-der-ukraine-ko-berichterstatte/1680b1d573

https://www.unesco.de/themen/krieg-in-der-ukraine/

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