23.1.2025
Sachsen-Anhalt setzt im Straßenbau auf BIM
Digitalisierung im Straßenbau: Sachsen-Anhalt setzt auf BIM

Digitalisierung im Straßenbau: Sachsen-Anhalt setzt auf BIM

Sachsen-Anhalt treibt die Digitalisierung im Straßenbau voran und setzt verstärkt auf Building Information Modeling (BIM). Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, wurde die Methode bereits im Herbst 2024 bei Bauarbeiten an der B71 zwischen Letzlingen und dem Landkreis Börde erstmalig erprobt. Das Infrastrukturministerium Sachsen-Anhalt plant nun, BIM bei zwölf weiteren Projekten einzusetzen, darunter die B184 in Dessau-Roßlau.

BIM (Building Information Modeling) ist eine digitale Planungs- und Bauweise, die den gesamten Lebenszyklus einer Infrastruktur abbildet – von der Planung und dem Bau bis hin zur Wartung und Erneuerung. Alle relevanten Informationen werden digital gebündelt, um Bauprojekte effizienter und langfristig kostengünstiger zu gestalten. Wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) auf seiner Webseite erläutert, ermöglicht BIM eine synchronisierte Datenbasis, auf die alle am Bau Beteiligten zugreifen können. Auch andere Bundesländer, darunter Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, nutzen BIM bereits. Das nationale Zentrum für die Digitalisierung des Bauwesens, BIM Deutschland, betont die Bedeutung von BIM für die gesamte Wertschöpfungskette Bau und fördert den Wissensaustausch in diesem Bereich.

Nach dem Pilotprojekt an der B71 zieht das Infrastrukturministerium Sachsen-Anhalt ein positives Fazit. Die Koordination zwischen Bauunternehmen, Bauleitung und Auftraggebern sei effizient und transparent verlaufen. Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) betonte laut Zeitungsbericht, dass durch kürzere Bauzeiten und damit einhergehende kürzere Umleitungen, Pendler und Unternehmen Zeit und Geld sparen. Die Sperrung der B71 konnte dank BIM zwei Wochen früher als geplant aufgehoben werden. Hüskens räumte jedoch ein, dass die Kosten bei der Anwendung von BIM derzeit noch höher sind als bei herkömmlichen Verfahren. Dies liegt an den Investitionen in die aufwendigere Bauvorbereitung, Software und Schulungen. Langfristig, so die Ministerin, sollen sich diese Investitionen jedoch durch die Effizienzgewinne auszahlen.

Das Mittelstand-Digital Zentrum Bau hebt hervor, dass digitale Technologien im Bauwesen, wie BIM, Verbesserungen in Effizienz, Qualität und Sicherheit ermöglichen. Auch die SD Engineering sieht in der Digitalisierung enorme Potenziale für das Bauwesen. Die konsequente Anwendung von BIM könne zu Kostensenkungen, höherer Bauwerksqualität und verbesserter Termintreue führen.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2025-01/23/land-setzt-beim-strassenbau-auf-neue-bau-und-planungsmethode
  • https://www.bimdeutschland.de/
  • https://bmdv.bund.de/DE/Themen/Digitales/Building-Information-Modeling/BIM/building-information-modeling.html
  • https://www.digitalzentrumbau.de/
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