Der Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert, während die internationale Gemeinschaft mit Untätigkeit konfrontiert wird. Präsident Félix Tshisekedi kritisierte in einer Fernsehansprache das „Schweigen und die Untätigkeit“ der internationalen Gemeinschaft, wie die FAZ berichtet. Er sieht darin einen „Affront“ für sein Land und warnt vor einer Eskalation in der Region der Großen Seen. Wie die Tagesschau berichtet, forderte die UN-Vertreterin Vivian van de Perre vor dem UN-Sicherheitsrat ein dringendes internationales Eingreifen in Goma. Die Rebellenmiliz M23, unterstützt von ruandischen Truppen, greift die Stadt seit Sonntag mit schweren Waffen an, was zu zahlreichen Toten, Verletzten und Vertriebenen führt.
Die FAZ meldet, dass die M23-Miliz Goma weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht hat. Die an Bodenschätzen reiche Region Nord-Kivu, in der Goma liegt, ist seit drei Jahrzehnten von Konflikten geprägt. Die Nachbarprovinz Süd-Kivu ist ebenfalls betroffen. Die Nachrichtenagentur AFP zählt über hundert Tote und fast tausend Verletzte in Goma, wie die FAZ und die Tagesschau berichten. Auch die Hauptstadt Kinshasa ist von der Gewalt betroffen. Dort griffen Demonstranten Botschaften mehrerer Staaten an, denen sie Untätigkeit vorwerfen.
Wie der Deutschlandfunk berichtet, verlangt Ärzte ohne Grenzen besseren Schutz der Krankenhäuser und humanitäre Korridore zur Versorgung der Zivilbevölkerung. Geschäftsführer Kratzer betont die gravierenden humanitären Erfordernisse aufgrund der Kämpfe und des Vormarsches der M23 auf Goma. Viele Zivilisten seien unter den Verletzten. Tausende suchten Schutz in Einrichtungen von Ärzte ohne Grenzen, während Hunderttausende auf der Flucht sind.
Der Spiegel berichtet, dass die US-Botschaft in Kinshasa US-Bürger zur Ausreise aufgerufen und ihre eigene Botschaft geschlossen hat. Der französische Außenminister verurteilte den Angriff auf die französische Botschaft. Die Miliz M23 hatte in der Nacht zum Montag die strategisch wichtige Stadt Goma eingenommen, die in einem rohstoffreichen Gebiet an der Grenze zu Ruanda liegt.
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