Die Ostküstenleitung, ein 380-Kilovolt-Hochspannungsleitungsprojekt, ist ein Schlüsselelement der Energiewende in Schleswig-Holstein. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtete, begann der Übertragungsnetzbetreiber Tennet im Januar 2025 mit dem Bau von 16 Hochspannungsmasten in Ostholstein. Diese Masten sind Teil des dritten Abschnitts der neuen Leitung, die den Transport großer Mengen an Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen zu den Verbrauchern ermöglichen soll. Die bestehenden Freileitungen sind für die zunehmende Strommenge unzureichend. Zusätzlich verknüpft die Ostküstenleitung Deutschland über das Baltic Cable mit Schweden, wie Tennet mitteilte.
Die Bauarbeiten an den 16 Masten wurden, wie die Süddeutsche Zeitung ebenfalls auf Basis der dpa-Meldung berichtete, vorzeitig begonnen, um Überschneidungen mit dem Bau der Schienenanbindung des Fehmarnbelttunnels zu vermeiden. Durch die zeitliche Entzerrung der Bauphasen sollen Konflikte hinsichtlich Baustraßen und Logistikflächen vermieden werden.
Das Projekt ist in drei Abschnitte unterteilt. Wie aus dem dpa-Bericht der FAZ hervorgeht, sind im ersten Abschnitt zwischen Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) und Lübeck bereits 108 von 115 Masten errichtet. Der zweite Abschnitt im Raum Lübeck sieht den Ersatz von 88 bestehenden 110-kV-Masten durch rund 40 neue 380-kV-Masten vor. Der dritte Abschnitt, der vom Raum Lübeck bis nach Göhl im Kreis Ostholstein führt, soll 121 neue Masten umfassen. Nach Fertigstellung dieses Abschnitts können 97 der bestehenden 110-kV-Masten abgebaut werden. Die gesamte Ostküstenleitung wird eine Länge von etwa 120 Kilometern haben.
Wie auf der Website der Stadt Bad Schwartau zu lesen ist, wurde bereits 2018 ein Gutachten zum geplanten Bau der 380-kV-Leitung von Göhl nach Lübeck vorgestellt. Die Gutachter, Prof. Dr. Jarass und Prof. Dr. Brakelmann, untersuchten verschiedene Kabelvarianten auf Basis von 110-kV- und 380-kV-Leitungen und äußerten Kritik an den Ausbauplanungen der Tennet-Trasse. Landrat Reinhard Sager und Bürgermeister Brinkmann, wie auf der Website der Stadt Bad Schwartau dokumentiert, kritisierten die geplante Ostküstenleitung als überdimensioniert und als unnötige Belastung für die Region Ostholstein.
Die Ostküstenleitung befindet sich auf den drei Planungsabschnitten im Planfeststellungsverfahren oder im Bau, wie das Land Schleswig-Holstein berichtet:
Verwendete Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-01/30/baubeginn-fuer-masten-der-ostkuestenleitung-in-ostholstein
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energiewende-baubeginn-fuer-masten-der-ostkuestenleitung-in-ostholstein-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250130-930-360544
https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/baubeginn-fuer-masten-der-ostkuestenleitung-in-ostholstein-110265392.html
https://www.bad-schwartau.de/Rathaus/Bauamt/Ostk%C3%BCstenleitung-380-kV/
https://www.schleswig-holstein.de/DE/fachinhalte/E/energiewende/dialogverfahren_ostkuestenleitung