28.1.2025
Thüringen: Debatte um Landespflegegeld
Landespflegegeld in Thüringen: Eine Übersicht

Landespflegegeld in Thüringen: Eine Übersicht

Die Diskussion um ein Landespflegegeld in Thüringen ist aktuell, insbesondere angesichts der steigenden Zahl von Pflegebedürftigen, die zu Hause versorgt werden. Wie die Zeit am 28. Januar 2025 berichtete, fordert der Sozialverband VdK die Einführung eines solchen Landespflegegeldes, um pflegende Angehörige zu unterstützen. Der VdK-Landesvorsitzende Paul Weimann betonte, dass etwa 80 Prozent, zukünftig wohl eher 90 Prozent, der Pflegebedürftigen häuslich gepflegt werden und immer weniger Menschen sich einen Platz in einem Pflegeheim leisten können. Angehörige nehmen daher vermehrt Teilzeitbeschäftigungen an oder geben ihre Arbeit ganz auf, so Weimann.

Die Thüringer Landesregierung plant laut Zeitungsmeldung eine Machbarkeitsstudie zum Thema Landespflegegeld. Dies geht aus dem Koalitionsvertrag der sogenannten „Brombeer-Koalition“ hervor. Bereits im Vorjahr hatte die CDU-Fraktion die Einführung eines Landespflegegeldes vorgeschlagen. Die pflegepolitische Sprecherin der Linksfraktion, Lena Saniye Güngör, kritisiert diese Ankündigung einer Studie und fordert, wie die Linke Thüringen auf ihrer Website berichtet, „konkrete Taten statt Studien“. Sie verweist darauf, dass pflegende Angehörige, die häufig ihre berufliche Zukunft aufs Spiel setzen, konkrete Unterstützung benötigen.

Als Vorbild für ein Landespflegegeld dient Bayern, wo Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 jährlich 1.000 Euro zusätzlich zu anderen Leistungen beantragen können. Allerdings ist laut dpa, wie von der Thüringer Staatskanzlei und der FAZ wiedergegeben, eine Kürzung dieser Leistung geplant. Weimann vom VdK betont, dass in Thüringen im Vergleich zu anderen Bundesländern im Pflegebereich vieles besser laufe, beispielsweise durch die bestehenden Pflegestützpunkte. Allerdings, so Weimann, brauche es deutlich mehr solcher Beratungsstellen. Er mahnt, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, nicht im Alter vernachlässigt werden dürfen.

Weimann fordert zudem von Arbeitgebern Freistellungen und Rücknahmegarantien für pflegende Angehörige, um qualifizierte Fachkräfte zu halten. Wie beta Institut berichtet, existieren in anderen Bundesländern bereits unterschiedliche Formen von Landespflegegeld. So erhalten in Berlin, Bremen und Rheinland-Pfalz Menschen mit Behinderungen Landespflegegeld. In Brandenburg wurde das Landespflegegeld in „Teilhabegeld“ umbenannt. Wichtig ist, dass je nach Bundesland unterschiedliche Regelungen zur Anrechnung mit Leistungen der Pflegeversicherung gelten. In Bayern wird das Landespflegegeld unabhängig von Einkommen oder Vermögen an Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 gezahlt. Wie das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz auf der Webseite menschen-pflegen.de erläutert, erhalten schwerbehinderte Menschen in Rheinland-Pfalz Landespflegegeld zum Ausgleich ihrer behinderungsbedingten Mehraufwendungen. Dabei wird das Einkommen oder Vermögen des Betroffenen nicht berücksichtigt, jedoch werden Leistungen für denselben Zweck aus anderen Rechtsvorschriften angerechnet.

Quellen

https://www.zeit.de/news/2025-01/28/verband-fordert-landespflegegeld-in-thueringen

https://thueringen.de/dpa-meldungen/verband-fordert-landespflegegeld-in-thueringen-403247

https://www.die-linke-thl.de/aktuelles/startseite/detail/landespflegegeld-verbesserungen-fuer-pflegende-angehoerige-und-pflegebeduerftige/

https://www.betanet.de/landespflegegeld.html

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/verband-fordert-landespflegegeld-in-thueringen-110259434.html

https://www.menschen-pflegen.de/pflegeratgeber/pflegeversicherung-und-andere-leistungen/andere-finanzielle-leistungen/landespflegegeld.html

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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