Das Schiffsrecycling in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem möglichen Aufschwung, birgt aber auch Herausforderungen. Wie die Zeit unter Berufung auf die dpa berichtete, sieht Umweltminister Till Backhaus (SPD) Chancen für die Werften des Landes. Er verweist auf den Bedarf, insbesondere bei den rund 570 in Mecklenburg-Vorpommern gelisteten Fischereifahrzeugen, von denen etwa zwei Drittel älter als 20 Jahre sind. Aktuell gibt es in Deutschland jedoch keine nach EU- oder Bundesrecht zugelassene Schiffsrecyclinganlage.
Laut einer Kleinen Anfrage im Landtag Mecklenburg-Vorpommern vom Juni 2024 plant das Bremer Unternehmen Leviathan bereits seit 2022 eine Anlage zum Schiffsrecycling in Stralsund. Der Antrag auf Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz wurde im März 2024 gestellt. Die Landesregierung begrüßt die Initiative, da sie neben dem umweltgerechten Recycling auch wirtschaftliche Effekte für das Land erwartet. Wie der NDR im August 2024 berichtete, wartet das Unternehmen noch immer auf die Genehmigung. Technische Ausrüstung und ein erstes Schiff seien bereits vor Ort.
Das Schiffsrecycling beinhaltet auch die Entsorgung gefährlicher Abfälle wie Altöl, Asbest und Antifoulinganstriche, sowie das Recycling von Stahl. Wie die Welt berichtet, haben sich die Umweltminister der Länder auf eine Förderung des Schiffsrecyclings in Deutschland geeinigt. Ziel ist die Abwrackung von Seeschiffen unter umwelt- und arbeitsrechtlich würdigen Bedingungen. Die Umweltministerkonferenz fordert finanzielle Unterstützung für Forschung und Entwicklung, beschleunigte Zulassungsverfahren und die Schaffung von Kapazitäten in den Häfen. Derzeit werden viele Schiffe unter prekären Bedingungen in Südasien abgewrackt.
Neben Leviathan hat auch die ALBA Metall Nord GmbH Überlegungen geäußert, möglicherweise in Rostock-Marienehe Schiffe zu recyceln, wie aus der Kleinen Anfrage im Landtag hervorgeht.
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