Die deutsche Wirtschaft stagnierte im Jahr 2024, ein Zustand, der sich bereits seit 2022 abzeichnet. Wie die FAZ berichtet, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 um 0,2 Prozent. Dies markiert die zweite jährliche Schrumpfung in Folge, ein Phänomen, das laut The Guardian zuletzt in den frühen 2000er Jahren auftrat. Auch CNBC berichtete über diese Entwicklung und nannte "zyklische und strukturelle Belastungen" als Gründe für die schwache Wirtschaftsleistung. Zu diesen Belastungen zählen unter anderem der zunehmende Wettbewerb für die deutsche Exportindustrie, hohe Energiekosten und ein unsicherer wirtschaftlicher Ausblick.
Wie die FAZ weiter ausführt, stagnierte die Wirtschaft des Euroraums im vierten Quartal 2024. Deutschland und Frankreich verzeichneten sogar einen Rückgang ihrer Wirtschaftsleistung um 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Ein schwacher Export und geringe Investitionen werden als Hauptgründe für die Stagnation genannt. Spanien hingegen konnte im vierten Quartal ein Wachstum von 0,8 Prozent verzeichnen, was laut FAZ unter anderem auf den Tourismus zurückzuführen ist.
Die anhaltende Stagnation der deutschen Wirtschaft wird von verschiedenen Seiten kommentiert. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte im Bundestag die fehlenden Wachstumsimpulse der Fiskalpolitik in den letzten drei Jahren und plädierte für eine Lockerung der Schuldenbremse, wie die FAZ berichtet. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union, Jens Spahn, sieht hingegen die Wirtschaftspolitik der Regierung als Hauptgrund für die schwache Wirtschaftsleistung. Lars Klingbeil (SPD) warb für den von seiner Partei geplanten "Deutschlandfonds" für mehr Investitionen und zog einen Vergleich zu den Investitionen in Künstliche Intelligenz in den USA, so die FAZ.
Der BDI erwartet für 2024 nur ein minimales Wachstum von 0,3 Prozent, wie Reuters berichtet. BDI-Präsident Siegfried Russwurm sieht die Wirtschaft Deutschlands im Vergleich zu anderen Industrienationen im Rückstand und erwartet keine schnelle Erholung. Er sieht die Herausforderungen aus dem Vorjahr weiterhin bestehen und nennt die Erholung des Konsums durch nachlassende Inflation als Hauptgrund für das erwartete minimale Wachstum. Auch hier wird die schwache Weltkonjunktur und die hohen Energiepreise als Belastung für die deutsche Wirtschaft genannt.
Quellen: