Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix der Europäischen Union ist 2024 deutlich gestiegen und erreichte knapp die Hälfte der Gesamtstromerzeugung. Wie die Zeit unter Berufung auf eine dpa-Meldung berichtet, lag der Anteil bei 47,5 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil fossiler Brennstoffe auf ein Rekordtief. Kohle fiel unter 10 Prozent und Gas lag bei knapp 16 Prozent. Zusammen machten fossile Energieträger etwa 29 Prozent der Stromerzeugung aus.
Der starke Zuwachs bei den Erneuerbaren ist vor allem auf die Solarenergie zurückzuführen, die um 21,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegte und nun gut 11 Prozent des Strommixes ausmacht. Windkraft steuerte gut 17 Prozent bei. Wie die Zeit die dpa-Meldung wiedergab, verzeichnete die Stromerzeugung aus Sonnenkraft in allen EU-Ländern Zuwächse. Wasserkraft und Biomasse trugen ebenfalls zum positiven Ergebnis bei. Atomkraft hatte einen Anteil von fast 24 Prozent.
Chris Rosslowe von der Denkfabrik Ember, deren Bericht die Grundlage der dpa-Meldung bildete, kommentierte den Trend mit den Worten: „Fossile Brennstoffe verlieren ihren Einfluss auf die Energieversorgung der EU“. Er betonte die Fortschritte der Energiewende seit dem Start des europäischen Green Deals im Jahr 2019. Dieser beinhaltet unter anderem Vorgaben zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Bereichen wie Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft.
Auch in Deutschland erreichte der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix einen neuen Höchststand. Wie das Fraunhofer ISE berichtet, lag der Anteil der Erneuerbaren an der Last bei 56 Prozent. Windkraft war mit 33 Prozent die wichtigste Stromquelle, gefolgt von Photovoltaik mit 14 Prozent. Der Ausbau der Photovoltaik übertraf die Ziele der Bundesregierung. Statt der geplanten 13 Gigawatt wurden bis November 13,3 Gigawatt errichtet.
Der BDEW bestätigte den Trend und berichtete von einem Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch von gut 55 Prozent. Besonders die Photovoltaik und Offshore-Windkraft trugen zu diesem Ergebnis bei. Die Photovoltaik erreichte trotz eines unterdurchschnittlichen Sonnenjahres neue Spitzenwerte dank eines Rekordzubaus von rund 17 Gigawatt. Windkraft an Land blieb mit 115 Milliarden kWh die stärkste Energiequelle, während die Offshore-Windkraft um über 11 Prozent auf nahezu 27 Milliarden kWh zulegte.
Die steigende Bedeutung erneuerbarer Energien wird auch von Daten des Statistischen Bundesamtes unterstrichen. Dort finden sich Informationen zur Entwicklung der erneuerbaren Energien in Europa, unterteilt nach verschiedenen Energieträgern und Ländern. Die Daten zeigen die Fortschritte der EU-Mitgliedsstaaten bei der Erreichung der Klimaziele.