22.1.2025
BVG-Streik legt Berlin lahm: Verdi fordert 750 Euro mehr Gehalt
Tarifverhandlungen BVG Verdi 2025

Tarifverhandlungen BVG Verdi 2025: Warnstreik legt Berliner Nahverkehr lahm

Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) für das Jahr 2025 haben begonnen und bereits zu einem ganztägigen Warnstreik am Montag geführt. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der DPA, berichtet, dürften Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen in der Hauptstadt weitgehend stillstehen. Die S-Bahnen sind von dem Ausstand nicht betroffen.

Verdi begründet den Warnstreik mit den „Verzögerungsstrategien“ des BVG-Vorstands. Wie die Zeit weiter ausführt, habe die Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt, obwohl Verdi die Forderungen bereits im Oktober 2024 bekannt gegeben hatte. Es bestünden zudem „weit auseinanderliegende Einschätzungen“ zum bestehenden Aufholbedarf bei den Löhnen.

Die BVG kritisiert den Warnstreik als unverhältnismäßig und spricht von „unnötiger Eskalation“, wie die Zeit ebenfalls berichtet. Man wolle konstruktive Lösungen am Verhandlungstisch und werde die Fahrgäste schnellstmöglich über die Auswirkungen informieren.

Verdi fordert monatlich 750 Euro mehr pro Monat, ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- bzw. Wechselschichtzulage von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro. Die Forderungen belaufen sich laut Verdi auf 250 Millionen Euro jährlich. Zum Vergleich: 2023 lagen die Personalkosten der BVG laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro.

BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe wies die Forderungen als „nicht finanzierbar“ zurück. Wie die Zeit zitiert, sagte sie der DPA: „Wenn man sich die Lage des Landes, aber auch der BVG anguckt: Da liegen wir weit auseinander“. Man müsse sich aufeinander zubewegen. Gleichzeitig räumte sie ein, dass es Nachholbedarf beim Thema Entgelt gebe, „auch, weil in den letzten Runden der gemeinsame Fokus auf der Reduzierung der Arbeitszeit lag“. Die BVG sei mit einer 37,5-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich Branchenführerin. Die letzte Entgeltrunde fand noch vor Beginn des Ukraine-Kriegs und der hohen Inflation statt.

Bis zum 10. April sind insgesamt sechs Verhandlungstermine angesetzt. Die nächste Gesprächsrunde ist für den 31. Januar geplant. Die BVG kündigte an, dann ein Angebot vorzulegen.

Bereits 2024 hatte Verdi zweimal zu Warnstreiks bei der BVG aufgerufen. Damals ging es um die Arbeitsbedingungen. Wie vom RBB berichtet, einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft im April unter anderem auf mehr Wendezeit, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage. Der DGB berichtet auf seiner Website über weitere aktuelle Tarifverhandlungen.

Die Tarifverhandlungen bei der BVG stehen im Kontext einer größeren Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Wie Verdi auf ihrer Website "zusammen-geht-mehr.verdi.de" mitteilt, beginnen im Januar 2025 die Tarifverhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen.

Verwendete Quellen:

https://www.zeit.de/news/2025-01/22/verdi-ruft-fuer-montag-zum-ganztaegigen-warnstreik-bei-bvg-auf

https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2024/01/berlin-bvg-streik-ankuendigung-verdi-tarifverhandlungen.html

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/

https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/

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