Dänisch-Westindien und die Anerkennung Grönlands: Ein Deal mit weitreichenden Folgen (1917)
Der Verkauf Dänisch-Westindiens und die Anerkennung dänischer Ansprüche auf Grönland 1917
Der Verkauf Dänisch-Westindiens und die Anerkennung dänischer Ansprüche auf Grönland 1917
Im Jahr 1917 verkauften die Dänen Dänisch-Westindien, die heutigen Amerikanischen Jungferninseln, für 25 Millionen Dollar in Gold an die Vereinigten Staaten. Wie die F.A.Z. berichtet, entsprach dieser Betrag etwas mehr als drei Prozent des amerikanischen Bundeshaushaltes von 1916. Dieser Verkauf hatte jedoch weitreichendere Folgen, als nur den Besitzerwechsel der Inselgruppe. Im Gegenzug erkannten die USA die dänischen Ansprüche auf das gesamte Territorium Grönlands an.
Dänisch-Westindien, bestehend aus den drei Hauptinseln Saint Thomas, Saint John und Saint Croix sowie rund fünfzig kleineren Inseln, war seit Mitte des 18. Jahrhunderts eine dänische Kronkolonie. Der Anbau von Zuckerrohr und der Sklavenhandel machten die Inseln zunächst zu einem profitablen Geschäft. Mit der Abschaffung der Sklaverei 1848 und zunehmenden Problemen durch Trockenheit und Unwetter wurde die Kolonie jedoch unrentabel, was die Dänen zum Verkauf bewog.
Die USA hatten bereits länger Interesse an den Inseln gezeigt und 1867 ein erstes Kaufangebot unterbreitet, welches jedoch abgelehnt wurde. Wie aus einem Artikel auf nordics.info hervorgeht, boten die Dänen die Inseln 1865 sogar Bismarck an, um eine Abtretung des nördlichen Schleswig an Preußen zu verhindern. Bismarck lehnte ab. Ein weiterer Kaufvertrag zwischen den USA und Dänemark aus dem Jahr 1902 scheiterte am dänischen Oberhaus.
Der Untergang der RMS Lusitania 1915, bei dem auch 128 Amerikaner ums Leben kamen, gab den Verhandlungen neuen Schwung. Die US-Regierung unter Präsident Woodrow Wilson wollte verhindern, dass Deutschland die Inseln im Falle einer Besetzung Dänemarks als Marinestützpunkt nutzen könnte. Diese Befürchtung war nicht unbegründet, da es in deutschen Regierungskreisen, wie von history.state.gov dokumentiert, Überlegungen gab, Dänisch-Westindien als Flottenstützpunkt zu nutzen.
Die dänische Regierung stellte Bedingungen für den Verkauf: amerikanische Staatsbürgerschaft für die Bewohner, zollfreien Handel und eine Volksabstimmung auf den Inseln. Die USA lehnten diese Bedingungen ab und drohten, wie die F.A.Z. berichtet, sogar mit einer Besetzung der Inselgruppe. Dänemark lenkte ein. Am 4. August 1916 wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Eine Volksabstimmung in Dänemark befürwortete den Verkauf. Am 1. April 1917 ging Dänisch-Westindien in US-amerikanischen Besitz über.
Ein wichtiger Zusatz zum Vertrag war die Anerkennung der dänischen Ansprüche auf Grönland durch die USA. Wie lexanteinternet.blogspot.com berichtet, wurde der Vertrag am 17. Januar 1917 von Woodrow Wilson ratifiziert. Damit brachen die USA mit der Monroe-Doktrin, die eine europäische Einmischung in der westlichen Hemisphäre untersagte. Dänemark nutzte die amerikanische Anerkennung, um seine Ansprüche auf Grönland auch gegenüber anderen europäischen Staaten und Norwegen durchzusetzen. 1921 erklärte Dänemark seine Oberhoheit über Grönland.
Quellen
* https://www.faz.net/aktuell/politik/usa-unter-trump/donald-trumps-besitzansprueche-als-die-usa-den-daenen-groenland-ueberliessen-110256355.html
* https://nordics.info/show/artikel/declaration-from-usa-on-danish-sovereignty-of-greenland-1916
* https://history.state.gov/historicaldocuments/frus1917/d759
* https://lexanteinternet.blogspot.com/2017/01/danish-west-indies-sold-to-united.html
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.