Die Migrationsdebatte dominiert den Wahlkampf und sorgt für hitzige Diskussionen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, trafen sich Robert Habeck (Grüne) und Carsten Linnemann (CDU) bei Maybrit Illner zum Schlagabtausch. Ein besonders brisanter Punkt war der von der Union eingebrachte Entschließungsantrag zur Migrationspolitik, der mit Stimmen der AfD eine Mehrheit fand.
Habeck warf Linnemann, wie Welt berichtet, vor, die „demokratische Mitte“ zu zerstören und mit Rechtsradikalen zusammenzuarbeiten. Er hinterfragte zudem, ob Merz eine Kanzlerschaft mit Unterstützung der AfD ausschließe. Linnemann bejahte dies und versicherte, dass Merz eine stabile Regierung aus der Mitte bilden würde. Wie die Bild berichtet, entstand eine hitzige Debatte um die Frage, ob die geplante Abschiebung nach Afghanistan mit der bevorstehenden Wahl zusammenhänge. Habeck bestritt dies zunächst, ruderte dann aber zurück. Er bot Linnemann an, Wahlkampfprozente abzugeben, wenn die CDU nicht mit der AfD stimmen würde.
Linnemann argumentierte laut Welt, die Union stimme nicht gemeinsam mit der AfD, sondern für ihre eigene Überzeugung. Der Entschließungsantrag sei bereits vor der Ampel-Auflösung beschlussfähig gewesen. Er verteidigte das Vorgehen der Union und verwies auf die Notwendigkeit, das "Problem Asyl" zu lösen. ZDF-Rechtsexpertin Sarah Tacke, ebenfalls Gast in der Sendung, kritisierte laut Welt das Auftreten Linnemanns und bezeichnete die Abstimmung als „Show“ ohne Wirkung. Die ARD Mediathek kündigte die Sendung mit dem Titel „Machtkampf um Migration – entscheidet der Asylstreit die Wahl?“ an und nannte neben Habeck und Linnemann auch Giovanni di Lorenzo und Sarah Tacke als Gäste.
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