Russlands Präsenz in Syrien ist maßgeblich durch seine Militärstützpunkte geprägt. Der Hafen Tartus und der Luftwaffenstützpunkt Hmeimim stellen dabei die wichtigsten strategischen Standorte dar. Wie die F.A.Z. berichtet, sind diese Basen Russlands einzige am Mittelmeer und dienen als Drehkreuze für russische Operationen in der Region, insbesondere in Afrika. Ihre Bedeutung wird durch die Bemühungen Moskaus unterstrichen, diese Stützpunkte trotz des politischen Umbruchs in Syrien zu erhalten. So hat Russland nach dem Sturz von Baschar al-Assad eine Delegation nach Damaskus entsandt, um die Zukunft der Basen zu sichern (F.A.Z., 31.01.2025).
Die Präsenz Russlands in Syrien erstreckt sich jedoch über weitere Standorte hinaus. Eine Studie von Jusoor für Studien aus dem Jahr 2021 listet 83 russische Militärstandorte in 12 verschiedenen syrischen Provinzen auf. Die höchste Konzentration findet sich demnach in Hama, gefolgt von Al-Hasaka und Aleppo. Jusoor betont, dass Russland seine Präsenz östlich des Euphrat verstärkt hat, insbesondere nach dem Rückzug der USA aus Aleppo und einer Vereinbarung mit den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF). Die Studie unterstreicht auch die strategische Bedeutung der russischen Militärpräsenz für die russischen Interessen in der Region, insbesondere im Kontext der Konkurrenz mit dem Iran, der Türkei und den USA. Allerdings merkt Jusoor an, dass die militärische Präsenz allein nicht ausreicht, um die russischen Interessen zu sichern, sondern in politische Erfolge umgesetzt werden muss (jusoor.co, 12.01.2021).
Eine weitere Analyse von MEMRI aus dem Jahr 2018, basierend auf einer Studie von Zamanalwsl.net, liefert detailliertere Informationen zu einzelnen russischen Basen. Neben Hmeimim und Tartus wird der Flughafen Menagh nördlich von Aleppo erwähnt, der von kurdischen Kräften an Russland übergeben wurde. Die russische Flagge über dem Flughafen signalisiert nach Ansicht der Studie eine langfristige Präsenz, um den Zugang für türkische und oppositionelle Kräfte zu verhindern. Auch der Flughafen Palmyra, nach dem Rückzug des IS von russischen Truppen in einen Militärstützpunkt umgewandelt, wird als Beispiel genannt. Dieser dient als Basis für Hubschrauber und Drohnen und beherbergt eine fortschrittliche Abhöranlage. Die Studie erwähnt auch die Nutzung des Flughafens für den mutmaßlichen Schmuggel archäologischer Artefakte (memri.org, 18.01.2018).
Wikwand führt neben Hmeimim und Tartus auch den Luftwaffenstützpunkt Tiyas und den Luftwaffenstützpunkt Shayrat als russische Militärstandorte in Syrien auf (wikiwand.com, 17.12.2015). Eine weitere Karte von Jusoor aus Mitte 2023 nennt 105 russische Militärstandorte und betont die russischen geopolitischen Interessen in der Region, insbesondere die Etablierung einer permanenten Präsenz im östlichen Mittelmeer (jusoor.co, 03.07.2023).
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russlands-einfluss-in-syrien-hat-putin-schlechte-karten-110265579.html
https://jusoor.co/en/details/map-of-the-military-bases-and-posts-of-foreign-forces-in-syria
https://www.memri.org/reports/studies-arab-researchers-distribution-foreign-bases-across-syria
https://www.wikiwand.com/en/List_of_Russian_military_bases_abroad
https://jusoor.co/en/details/map-of-foreign-forces-military-points-in-syria-mid-2023