Der überraschende Wahlsieg von Donald Trump hat zu einer Situation geführt, die nur wenige erwartet hätten: Ein Treffen zwischen dem amtierenden Präsidenten Joe Biden und seinem Nachfolger, eben jenem Trump, im Weißen Haus. Wie die Zeit berichtet, findet das Treffen im Oval Office statt, ein symbolträchtiger Ort für die Übergabe der Macht. Die Begegnung ist, gelinde gesagt, aufgeladen, bedenkt man die Geschichte der beiden Rivalen und den hitzigen Wahlkampf, der Trump zurück ins Präsidentenamt geführt hat. Die Atmosphäre ist geprägt von einer Mischung aus Protokoll und persönlicher Antipathie. Wie die Wirtschaftswoche (WiWo) ebenfalls berichtet, ist das Treffen für Mittwoch angesetzt.
Es ist üblich, dass der scheidende Präsident seinen Nachfolger ins Weiße Haus einlädt. Barack Obama tat dies 2016 mit Trump, und Biden selbst bot Trump nach dessen Wahlsieg die gleiche Geste an. Doch Trump brach 2020 mit dieser Tradition, verweigerte Biden die Einladung und blieb der Amtseinführung fern. Nun, als Wahlsieger, nimmt er Bidens Einladung an, was die ungewöhnliche Dynamik dieser Situation unterstreicht. Wie die Zeit berichtet, hat Biden Trump bereits kurz nach der Wahl telefonisch gratuliert und die Einladung ausgesprochen.
Das Treffen im Weißen Haus ist eine seltene Gelegenheit für einen direkten Austausch zwischen den beiden. Ihre letzte öffentliche Begegnung war eine Fernsehdebatte im Juni, die, wie diverse Medien berichteten, für Biden desaströs verlief und letztendlich zu seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen führte. Seine damalige Vizepräsidentin, Kamala Harris, übernahm die Kandidatur für die Demokraten. Ein weiterer, eher zufälliger Kontakt fand am 11. September bei einer Gedenkveranstaltung für die Terroranschläge von 2001 statt, jedoch ohne nennenswerten Austausch, wie die Zeit berichtet.
Der Wahlkampf war von beispielloser Härte geprägt. Biden bezeichnete Trump als Gefahr für die Demokratie, während Trump Biden als senil und unfähig darstellte. Wie verschiedene Medien, darunter auch der Spiegel, berichteten, warf Biden Trump in der besagten TV-Debatte sogar vor, die Moral eines Straßenköters zu besitzen. Trump konterte mit dem Spitznamen "schläfriger Joe" und nutzte jede Gelegenheit, um Bidens Alter und vermeintliche Schwächen zu attackieren.
Bidens Rückzug zwang Trump zu einer strategischen Neuausrichtung seines Wahlkampfes, der nun auf Harris fokussiert wurde. Trumps Wahlsieg bedeutet nun eine radikale Kehrtwende in der US-Politik. Er hat angekündigt, Bidens politische Agenda rückgängig zu machen, was für den scheidenden Präsidenten eine bittere Pille ist, wie diverse Medien analysieren. Die Machtübergabe ist ein komplexer Prozess, der in den kommenden Wochen stattfinden wird. Trump wird sein neues Team zusammenstellen und von der Biden-Administration in die Regierungsgeschäfte eingewiesen werden, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wenn er am 20. Januar sein Amt antritt. Das Treffen mit Biden ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.
Trump hat bereits erste Personalentscheidungen getroffen, darunter die Ernennung seiner Wahlkampfmanagerin Susie Wiles zur Stabschefin, wie unter anderem der Mindener Tageblatt (MT) berichtet. Gleichzeitig verkündete er via Truth Social, dass Mike Pompeo und Nikki Haley nicht Teil seiner Regierung sein werden. Währenddessen ist der Ausgang der Kongresswahlen noch ungewiss. Die Republikaner sind zuversichtlich, ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu verteidigen, während die Demokraten noch auf eine Wende hoffen. Die Mehrheitsverhältnisse im Kongress werden entscheidend für Trumps Handlungsspielraum in seiner zweiten Amtszeit sein. Im Senat haben die Republikaner die Mehrheit bereits sicher.
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