Der erfahrene Rallye-Beifahrer Timo Gottschalk hat den Sieg bei der 47. Rallye Dakar fest im Visier. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, will er zusammen mit seinem Fahrer Yazeed Al-Rajhi den Titel erringen, nachdem sie im Vorjahr nach einem Überschlag aufgeben mussten. "Nach unserem Überschlag im letzten Jahr, als wir in Führung lagen, wollen wir es dieses Jahr wiederholen, nur ohne den Überschlag", sagte der 50-Jährige der dpa. "Wir wollen ganz vorne mitfahren und streben definitiv den Sieg an." Auch die Zeit berichtete über Gottschalks Ambitionen.
2024 erlitt das saudi-arabisch-brandenburgische Duo auf der sechsten Etappe einen schweren Rückschlag, als sich ihr Toyota Hilux mehrfach überschlug. 14 Jahre nach seinem Gesamtsieg mit Nasser Al-Attiyah im VW Race Touareg blickt Gottschalk optimistisch auf die bevorstehenden zwölf Etappen plus Prolog vom 3. bis 17. Januar. Der Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik setzt große Hoffnungen in den weiterentwickelten Toyota Hilux Pickup. Regeländerungen haben laut Gottschalk zu einigen technischen Verbesserungen am Fahrzeug geführt.
Die sechste Auflage der Rallye Dakar in Saudi-Arabien hält jedoch auch einige Unbekannte bereit. Mit Ford und Dacia treten zwei neue Hersteller an, die die Konkurrenz beleben könnten. Insbesondere Dacia, die laut Gottschalk über ein starkes Werksteam verfügen, sieht er als ernstzunehmende Gegner. Gottschalks eigenes Team umfasst bereits zwischen 60 und 70 Helfer, wie er gegenüber der dpa erklärte. Dacia hat neben dem erfahrenen Nasser Al-Attiyah auch den neunmaligen WRC-Weltmeister Sebastien Loeb und Cristina Gutierrez verpflichtet. Gutierrez ist nach Jutta Kleinschmidt erst die zweite Frau, die einen Klassensieg bei der Dakar erreichen konnte.
Trotz der starken Konkurrenz zeigt sich Gottschalk gelassen. Er vertraut auf seine Erfahrung und die Streckenkenntnisse, auch wenn die genaue Routenführung noch nicht bekannt ist. Wie Speedweek berichtet, konnte das Duo Al-Rajhi/Gottschalk bereits die Saudi Arabische Rallye-Meisterschaft gewinnen und dabei wertvolle Erfahrungen für die Dakar sammeln. Bei der Jedday-Rallye, dem letzten Lauf der Meisterschaft, siegten sie vor ihren Teamkollegen Dania Akeel/Stéphane Duplé und den Taurus-Fahrern Yasir Seaidan/Michael Metge.
Für Gottschalk bleibt die Dakar eine "Mischung aus Routine und Abenteuer". Die Routine liegt im Ablauf und der Organisation, das Abenteuer in der Unberechenbarkeit jeder einzelnen Etappe.
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