Der Terroranschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2024, bei dem mehrere Menschen getötet und viele verletzt wurden, hat in ganz Deutschland Bestürzung und Trauer ausgelöst. Der mutmaßliche Täter, der 50-jährige Saudi-Araber Taleb Al-A., wirft zahlreiche Fragen nach seinen Motiven und seinem Hintergrund auf.
Taleb Al-A. war den Berliner Behörden bereits wegen Missbrauchs von Notrufen bekannt, wie n-tv berichtet. Darüber hinaus hatte er erfolglos versucht, strafrechtliche Ermittlungen gegen eine Flüchtlingshelferin einzuleiten, was die Staatsanwaltschaft Köln und die FAZ bestätigten.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete von Zweifeln an den ärztlichen Fähigkeiten von Al-A., der als Psychiater im Maßregelvollzug in Bernburg arbeitete. Kollegen sollen ihn laut Mitteldeutscher Zeitung als „Dr. Google“ bezeichnet haben, da er sich vor jeder Diagnose im Internet informiert habe. Es gab offenbar Beschwerden über seine Behandlungsmethoden. Sein Arbeitgeber, das Gesundheitsunternehmen Salus, gab bekannt, dass Al-A. seit Ende Oktober 2024 krankheitsbedingt nicht mehr im Dienst war.
Die politische Aufarbeitung des Anschlags läuft auf Hochtouren. Bundesinnenministerin Nancy Faeser versprach schnelle Aufklärung, so die FAZ. Es gehe darum, alle Hinweise zusammenzutragen, um ein Bild des Verdächtigen zu gewinnen, der in kein bisheriges Schema passe. n-tv zufolge hatte Saudi-Arabien Deutschland vor dem Tatverdächtigen gewarnt und seine Auslieferung beantragt. Der aus Al-Hofuf stammende schiitische Mann hatte in sozialen Medien und Interviews deutschen Behörden vorgeworfen, nicht ausreichend gegen Islamismus vorzugehen.
Der Anschlag löste eine breite gesellschaftliche Debatte über die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten aus. Der Deutsche Landkreistag betonte laut Süddeutscher Zeitung, dass ein vollständiger Schutz unmöglich sei. Der Deutsche Schaustellerbund sprach sich gegenüber n-tv gegen pauschale Absagen von Weihnachtsmärkten aus.
Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte harte Konsequenzen an, sobald die Hintergründe der Tat geklärt seien. Auch Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz mahnte laut n-tv zu Besonnenheit und forderte, auf Grundlage gesicherter Erkenntnisse zu urteilen.
Die AfD bestätigte gegenüber der Rheinischen Post, dass Taleb Al-A. kein Parteimitglied war. Sympathien für die Partei wurden jedoch in einem Beitrag auf einem X-Account (ehemals Twitter) geäußert, der unter dem Namen des Tatverdächtigen geführt wurde. Dieser Aspekt wird in der FAZ näher beleuchtet.
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